Babyschlaf und Mondphasen: Schlafstörungen beim Baby durch den Vollmond?
Zugegeben: Mit ihren drei Jahren ist meine Tochter kein Säugling mehr, allerdings war sie zeit ihres jungen Lebens ein ganz besonders feinfühliger und sehr emphatischer Mensch. Vielleicht oder gerade deswegen ist sie sehr empfänglich für die einzelnen Mondphasen.
Seitdem sie auf der Welt ist, kann ich jeden Monat aufs Neue beobachten, dass sie einige Tage vor und direkt am Vollmond nicht nur schlecht, sondern besonders schlecht schläft, und ich nehme an, dass es auch anderen Kindern so ergeht.
Ich habe mich oft gefragt, warum das so ist. Gibt es einen Grund, weshalb Babys und Kinder in diesen Nächten extrem schlecht schlafen? Ich machte mich auf die Suche nach Antworten.
Schlafstörungen bei Vollmond: Feinfühligkeit oder Fantasie?
Zunächst waren die Ergebnisse meiner Suche ziemlich ernüchternd. Die Wissenschaft schien keinen Beleg für einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Mondphasen und einem veränderten Schlafverhalten zu sehen.
Ich grub jedoch weiter, und nach längerer Recherche fand ich tatsächlich auch Studien, die auf Zusammenhänge zwischen unerklärlichen Phänomenen und den Mondzyklen hindeuteten. So veröffentlichte der Chronobiologe und Wissenschaftler Christian Cajochen im Jahr 2013 beispielsweise eine Studie, in der er rückwirkend die Schlafdaten von 33 Personen auswertete.
Der Mediziner verglich darin Einschlafzeit, Schlafdauer, per EEG gemessene Tiefschlafphasen sowie die Melatoninspiegel an Tagen vor, nach und während eines Vollmondes mit Daten, die an anderen Tagen des Mondzyklus gemessen worden waren.
Was er herausfand, ist verblüffend: An Abenden rund um den Vollmond benötigten die Probanden durchschnittlich fünf Minuten länger zum Einschlafen. Sie schliefen zudem 20 Minuten weniger und die Tiefschlafphasen waren um 30 Prozent verkürzt. Außerdem war der Spiegel des Schlafhormons Melatonin niedriger.
Der Mond: Eine Urgewalt
Mir wurde mit einem Mal klar, was für einen enormen Einfluss der Mond auf die Natur und den Rhythmus der Welt hat. Er steuert die Gezeiten und bewegt durch seine Anziehungskraft Milliarden Tonnen von Wasser. Er beeinflusst das gesamte Leben auf unserem Planeten und wir sind Teil davon.
Daher unterliegen auch wir seinem Einfluss. Zum einen durch die nächtlichen Lichtverhältnisse und zum anderen möglicherweise auch durch die Gravitation. Immerhin bestehen auch wir Menschen zu 70 bis 80 Prozent aus Wasser. Auch in unserer heutigen Welt, in der viele magische Wunder schon wissenschaftlich entzaubert wurden, sind viele Menschen noch vom Effekt der lunaren Anziehungskraft überzeugt – und möchten sich diesen Glauben bewahren.
Manche Holzwirte richten sich beim Fällen ihrer Bäume etwa nach bestimmten Mondphasen, weil sie darauf schwören, dass das Holz dann eine bessere und festere Beschaffenheit aufweist. Auch in der Landwirtschaft wird häufiger, als man denkt, beim Säen und Ernten auf den Mondkalender zurückgegriffen.
Der Anstieg der Geburtenrate bei Vollmond gilt vielen als Volksweisheit und der Zusammenhang zwischen den Mondphasen und Schwangerschaften sowie dem weiblichen Zyklus ist seit Menschengedenken Grundlage für Sagen, Mythen und Legenden.
Welche Mondphasen gibt es?
Ich möchte euch im Folgenden kurz die Mondphasen und die ihnen zugeschriebenen Eigenschaften vorstellen. Vielleicht findet ihr dort ja eine mögliche Erklärung, warum sich eure Kinder an einigen Tagen auffälliger verhalten als an anderen.
Die Mondphasen werden üblicherweise in vier Viertel von je ungefähr einer Woche Länge eingeteilt. Ein gesamter Mondphasenzyklus von einem Neumond zum folgenden Neumond wird auch Lunation genannt und dauert im Mittel etwa 29,5 Tage.
Man unterscheidet landläufig Neumond, zunehmenden Mond, Vollmond und abnehmenden Mond. „Zunehmender Mond“ ist die Bezeichnung für die Gestalt des Mondes im gesamten Zeitraum zwischen Neumond und Vollmond, wenn der für uns sichtbare, von der Sonne beleuchtete Teil des Mondes allmählich größer wird. Entsprechend heißt die Mondgestalt zwischen Vollmond und Neumond „abnehmender Mond“.
Auf halbem Wege zwischen Neumond und Vollmond liegt der „zunehmende Halbmond“ und in der Mitte zwischen Vollmond und Neumond entsprechend der „abnehmende Halbmond“. Zu diesen Zeitpunkten sehen wir die Mondscheibe exakt zur Hälfte beleuchtet.
Der Neumond
Der eigentliche Zeitpunkt des Neumonds, in der Schweiz auch „Leermond“ genannt, ist sehr kurz. Es handelt sich um den exakten Zeitpunkt, an dem der Mond für einen Moment genau zwischen Erde und Sonne steht. Weil man ihn jedoch, außer bei einer Sonnenfinsternis, für etwa 35 Stunden mit bloßem Auge nicht sehen kann, wird fälschlicherweise angenommen, dass der gesamte Zeitraum zwischen der letzten sichtbaren abnehmenden Mondsichel („Altlicht“) und der ersten sichtbaren zunehmenden Mondsichel („Neulicht“) Neumond genannt wird. Streng genommen ist es jedoch tatsächlich nur dieser kurze, mathematisch definierte Zeitpunkt.
Beim Neumond sollten Dinge losgelassen werden. Es ist die Zeit, die uns und unsere Babys zur Ruhe kommen lässt – Eltern beobachten oftmals, dass ihre Babys während dieser Phase ganz von selbst ruhig sind. In dieser Phase kannst du Geschehenes besser verarbeiten. Gleichzeitig ist jetzt der beste Zeitpunkt für einen Neuanfang. Diese Phase des Mondes eignet sich besonders gut dafür, sich neue Ziele zu setzen oder alte Vorhaben neu anzugehen.
Zunehmender Mond (ungefähr 13–14 Tage)
Hier beginnt der Mond zuzunehmen. Das heißt, dass die von uns aus gesehene rechte Seite unseres Trabanten allmählich zunehmend von der Sonne beleuchtet wird. In dieser Zeit strotzen nicht nur wir, sondern auch unsere Kinder vor Energie. Je mehr der Mond zunimmt, desto mehr laufen Babys auf Hochtouren.
Somit wird auch klar, warum die Kleinen am Ende dieser Phase so schlecht schlafen. Die Energie unserer Babys ist dann auf einem Maximum. Diese Phase eignet sich hervorragend dafür, um Vorhaben umzusetzen oder Dinge zu tun, die sehr viel Energie kosten.
Der Vollmond
Vollmond ist die Mondphase, in der Sonne und Mond in Opposition zueinander stehen, also von der Erde aus gesehen in entgegengesetzten Richtungen. Analog zum Neumond ist der konkrete Zeitpunkt dieser Konstellation nur recht kurz, aber im Volksmund sprechen wir von Vollmond, solange wir die volle Mondscheibe sehen können. Bei Vollmond erreicht der Mond seine maximale Helligkeit. Befindet sich der Mond dabei in der Ebene der Erdumlaufbahn bzw. geringfügig darüber oder darunter, findet eine Mondfinsternis statt.
Diese Mondphase erleben wir häufig als besonders heikel. Wir schlafen schlecht und sind viel empfindsamer als an anderen Tagen. Babys haben zu diesem Zeitpunkt ein sehr hohes Bedürfnis an Körperkontakt und wollen am liebsten gar keine Trennung von den Bezugspersonen.
Dieser Tag ist besonders gut geeignet, um einen Gang runterzuschalten, sich nichts vorzunehmen und das Baby ggf. mit ins Ehebett zu nehmen. Alles scheint sich an diesem Tag doppelt auszuwirken – seien es Schlafstörungen, Nervosität, Angst oder auch Regulationsstörungen. In ähnlicher Weise verstärkt sich bei Vollmond auch die Wirkung von Kräutern oder pflanzlichen Medikamenten.
Der Vollmond hat zudem einen starken Effekt auf Babys. Viele Säuglinge werden auffällig unruhig, schlafen nur kurz und wachen auf. Das kann auch daran liegen, dass der Mond in dieser Nacht besonders hell scheint.
Abnehmender Mond (ungefähr 13–14 Tage)
Beim abnehmenden Mond rückt er allmählich immer mehr aus dem Sonnenlicht heraus. In dieser Phase fühlen wir uns aktiv und munter. Wir sind zufriedener.
Tipp für besseren Schlaf: die Federwiege von swing2sleep
Auch, wenn der Einfluss des Mondes auf unser Verhalten und unseren Schlaf wissenschaftlich umstritten und nicht bewiesen ist, sind besonders feinfühlige Menschen von seinen Auswirkungen überzeugt. Letzten Endes sind solche Erfahrungen sicherlich subjektiv, für Betroffene zeigen sie sich jedoch als sehr real.
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