Babys schreien lassen – Die australische Studie
Im Jahre 2016 sorgte eine australische Studie für Aufsehen. Sie besagte, dass das Schreienlassen von Babys bei den betroffenen Kindern keinen erhöhten Spiegel des Stresshormons Kortisol nach sich zöge. Nachdem hierzulande gerade ein Umdenken in Bezug auf althergebrachte Irrwege der Erziehung eingesetzt hatte, rief die Studie Entsetzen bei Pädagogen, Hebammen und Kinderärzten hervor. Zu Recht?
Umstrittene Studie: Babys schreien lassen harmlos?
Die Flinders-Universität in Adelaide, Australien, führte 2016 eine Studie (Behavioural Intervention for Infant Sleep Problems) durch, mit der die Auswirkungen verschiedener Schlaftraining-Methoden auf das Kind untersucht werden sollte. Dazu wurden insgesamt 43 Babys im Alter zwischen 6 und 16 Monaten in drei etwa gleich große Gruppen eingeteilt. Bei der ersten Gruppe wurde die Ferber-Methode angewendet. Dazu wurde das Kind allein in sein Bettchen gelegt. Wenn es schrie, kam Mutter oder Vater, um es verbal zu trösten, allerdings ohne Körperkontakt. Allmählich wurde die Zeit zwischen Schreien und Trösten gezielt immer weiter verlängert. Das Kind wurde also immer länger schreien gelassen. Bei der zweiten Gruppe blieben die Eltern so lange im Zimmer, bis das Kind eingeschlafen war. Die dritte Gruppe diente als Kontrollgruppe. Bei ihr kamen keine speziellen Techniken zur Anwendung. Das Ergebnis erstaunte. Laut Befund des Forscherteams wurde bei den ersten beiden Gruppen ein deutlich verbesserter Schlaf festgestellt. Gleichzeitig blieb der Kortisolspiegel unverändert, woraus die Forscher ableiteten, dass die Kinder durch das Schreienlassen keinem erhöhten Stress ausgesetzt gewesen wären.
Was will uns der Autor damit sagen?
Heißt das, dass wir einen Schritt rückwärts machen sollen, indem wir das Kind einfach schreien lassen und es bestenfalls ohne Körperkontakt aus der Distanz trösten? Wäre das nicht ein Rückfall in die Barbarei vergangener Zeiten, als man die Kinder noch „abhärten“ wollte und befürchtete, zu viel Zuwendung würde sie „verzärteln“? Hat sich der Mutterinstinkt überholt, und ist es sinnvoll, den Babys mit ausgeklügelten wissenschaftlichen Methoden das richtige Schlafen beizubringen? Ist es tatsächlich plausibel, dass das Kind bei Trennung von den Eltern und Nichtbeachtung seiner lautstarken Hilferufe keinem erhöhten Stress ausgesetzt ist?
Fragwürdige Methode?
Die Studie wurde direkt nach ihrer Veröffentlichung von vielen Seiten kritisiert. Bemängelt wurde dabei die geringe Größe der Studie mit nur 43 Babys. Bei einer Folgemessung einen Monat später waren es nur noch 28 und einer weiteren drei Monate nach dem Versuch sogar nur noch 23. Damit wurden die längerfristigen Effekte bei einem großen Teil der teilnehmenden Babys überhaupt nicht erfasst. Zudem wurde der Kortisolspiegel morgens gemessen. Dies ermöglicht keinen Aufschluss darüber, wie stark die Kinder unter Stress standen, als man sie schreien ließ. Auch lässt sich nicht ableiten, ob der Schlaf anders verlaufen wäre, wenn sie beim Einschlafen entspannt gewesen wären.
Ein weiterer Kritikpunkt war, dass nicht untersucht wurde, inwieweit Schlaftraining den Kortisolspiegel der Kinder insgesamt und dauerhaft veränderte. Wird nur die relative kurzzeitige Veränderung gemessen, bleibt eine dauerhafte Erhöhung dabei möglicherweise unerkannt.
In solch einem Falle bestünde das Risiko, dass Kinder, die man als Baby häufig hat schreien lassen, später generell stressanfälliger sind und demzufolge weniger die Ruhe bewahren können.
Schreien lassen schadet auch den Eltern
Babygeschrei ist ein Geräusch, das Erwachsenen durch Mark und Bein geht. Allein die Beschallung damit kann das Nervenkostüm stark in Mitleidenschaft ziehen. Doch für Mütter ist das noch schlimmer. Für sie ist das Schreien ihres Babys ein Alarmsignal. Jetzt nicht aufzuspringen und zum Kind zu eilen, bedeutet, dass sie einen ihrer stärksten Urinstinkte unterdrücken müssen. Und das bedeutet enormen Stress.
Eltern schaden mit einem solchen „Schlaftraining“ also nicht nur ihrem Baby, sondern auch sich selbst.
Für die Bindung zwischen Eltern und Kind ist die Idee, ein Kind schreien zu lassen und ihm den Körperkontakt vorzuenthalten geradezu eine Katastrophe. Es schadet dem Urvertrauen und verursacht ein unsicheres Bindungsgefühl. Mit verheerenden Auswirkungen auf die spätere Entwicklung des Kindes.
Artgerechte Haltung – nur für Tiere?
Bei einer artgerechten Haltung wird versucht, die natürlichen Lebensbedingungen der jeweiligen Art so gut wie möglich nachzubilden, damit das jeweilige Tier seine natürlichen Instinkte und Verhaltensweisen ausagieren kann. Eine nicht artgerechte Haltung verurteilen wir als inhuman.
Interessanterweise vergessen wir Menschen dabei häufig, dass wir selbst auch Säugetiere sind. Dennoch muten wir uns eine Lebensweise zu, die eher einer Logik der Industrie und des Konsums folgt und unsere natürlichen Instinkte und Bedürfnisse weitestgehend missachtet. Die Folgen sind allerorten offenkundig und sie sind dieselben wie bei anderen Tierarten auch: Wir werden krank an Körper und Seele.
Babys sind noch nicht in der Lage, zu reflektieren. Sie sind reiner Instinkt und reines Bedürfnis. Kaum jemals in unserem Leben sind wir so sehr auf „artgerechte Behandlung“ angewiesen wie gerade in den ersten Monaten unseres Lebens. Der Beschützerinstinkt einer Menschenmutter ist und war immer – wie bei allen Säugetieren – stark ausgeprägt. Sie weiß instinktiv, was zu tun ist, wenn ihr Baby schreit. Sie will das Baby hochnehmen und an sich drücken. Sie will es Nähe und Körperkontakt spüren lassen. Sie „weiß“, dass ihr Kind das jetzt braucht. Die Ferber-Methode eliminiert den instinktiven oder natürlichen Ansatz. Ungewollt tritt sie in Fußstapfen jener, die im Dritten Reich in Deutschland starke, zähe und harte Menschen schaffen wollten und dadurch ganze Generationen traumatisierten. Der Fairness halber sei erwähnt, dass Ferber seinen Ansatz als reines Notfallprogramm entwickelt hatte. Es sollte Kindern mit Schlafproblemen helfen, wenn alles andere versagt hat.
Allerdings gab es 1985, als die Methode entwickelt wurde, noch keine Schreiambulanzen und auch noch keine swing2sleep.
Technologie für mehr Natürlichkeit?
In einer swing2sleep fühlt sich euer Baby geborgen wie in Mamas Bauch. Die behagliche Enge und die sanften Auf- und Abschwingungen simulieren die Bedingungen wie im Mutterleib und ermöglichen dem Kind, sich sicher zu fühlen und zu entspannen. Immer wieder berichten Eltern, dass die swing2sleep sogar bei ihrem Schreibaby ein wahres Wunder wirkt, und es nach wenigen Minuten selig schlummert.
Die swing2sleep wurde erst 25 Jahre nach der Ferber-Methode erfunden, und es dauerte noch ein bisschen länger, bis sie für die breite Öffentlichkeit zur Verfügung stand. Heute gibt es keinen Grund, sein Kind einem solchen Verfahren auszusetzen, das sowohl für die Mutter als auch für das Kind einen enormen unnatürlichen Stress bedeutet – morgendlich gemessene Kortisolspiegel hin oder her. Bevor ihr also zu zweifelhaften Methoden greift, mit denen ihr euch nicht wohl fühlt, besucht eine Schreiambulanz oder versucht es mit einer swing2sleep, die ihr auch günstig mieten könnt.
Und das Sahnehäubchen ist: Wenn euer Kind in einer swing2sleep zur Ruhe kommt, habt ihr als Eltern auch endlich mal wieder ein bisschen Zeit für euch selbst.
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