Das Mama Burnout - mentale Überlastung der Mutter

Gleichberechtigung im Alltag ist mittlerweile seit vielen Jahren ein Dauerthema zwischen Frauen und Männern, und in vielen Beziehungen mag dies auch mehr oder weniger gut gelingen. Der Haushalt wird gemeinsam erledigt, und beide tragen mit ihren Jobs zum Einkommen bei. Sobald jedoch ein Baby da ist, beginnt für hauptsächlich Mamas der Spagat zwischen Beruf und Familie. Die Dauerbelastung von Care-Arbeit, Kinderbetreuung, Kindererziehung, haushalt, Familienalltag und Partnerschaft sorgt dafür, dass die Zahl der Mütter mit Erschöpfungssyndrom steigt.

Wer zu viele Rollen gleichzeitig erfüllen will entwickelt schnell Symptome einer Krankheit, die Allgemeinhin als Managerkrankheit bekannt war. Herzlich Willkommen im Mama Burnout. Jede fünfte mutter erkennt an sich erste Anzeichen, die für den Mutter-Burnout sprechen und befinden sich oft weiter über der eigenen Grenzen ihrer Belastbarkeit. Doch was kann man tun, um keinen Burnout zu bekommen? In diesem Artikel zeigen wir euch, wie ihr kleine Auszeiten in eurem Alltag schaffen könnt. 

Erschöpfung durch Leistungsdruck als Mutter: Der Mama Burnout

Studien zufolge wünschen sich viele Mamas zwar durchaus mehr Gleichberechtigung, sabotieren die Umsetzung jedoch unbewusst, indem sie viele Dinge dann doch lieber selber machen – aufgrund von Missverständnissen, fehlendem Zutrauen und falsch verstandener Mütterehre. Die Folge der Mehrfachbelastung nicht selten körperliche Beschwerden und ein chronischer Erschöpfungszustand. 

Mama hat Baby im Arm

Mama hat alles im Griff 

Ganz egal, wie sehr ihr euch vornehmt, die elterlichen Pflichten gerecht zwischen euch aufzuteilen – gerade in den ersten Wochen wird wohl vor allem die Mama Zeit mit dem Kind verbringen, insbesondere, wenn sie stilltDoch auch später sind es eher die Mütter, die den Gesamtüberblick haben. Im Kindergarten steht ein Termin an? Die nächste U-Untersuchung beim Kinderarzt oder der Kinderärztin steht vor der Tür? Mental-Load kann ganz schön belasten. Dabei ist es gar keine Frage, dass auch die Männer sich heute mehr denn je in die Erziehung einbringen. Wie kommt es dann, dass der Großteil der Verantwortung für das Kind nach wie vor an der Frau hängenbleibt?

Eine mögliche Erklärung könnte darin liegen, dass Frauen sich für das Kind zuständiger fühlen, weil sie schon während der Schwangerschaft eine ganz konkrete Beziehung zu ihm aufgebaut haben. Dadurch fällt es ihnen schwerer, auch mal abzuschalten und loszulassen. Das wiederum führt dazu, dass sich die Väter blind auf ihre Partnerin verlassen. Da sie ja offensichtlich den vollen Überblick und alles fest im Griff hat, müssen die Männer weniger mitdenken. Sollten sie anfangs noch versucht haben, sich mehr einzubringen und die Mutter zu entlasten, ziehen sie sich bewusst oder unbewusst bald auf die Rolle eines elterlichen Zuarbeiters zurück.

 

Mütter haben mehr Kontakt mit dem Kind 

Auch wenn der Mann in Vaterschaftsurlaub geht, ist es in der Regel dann doch die Mama, die wesentlich mehr Zeit mit dem Kind verbringt. Da sie sowieso mit dem Baby an die frische Luft muss, geht sie nebenbei gleich einkaufen. Wenn das Baby schläft, kümmert sie sich währenddessen um den Haushalt, sie ist ja sowieso zu Hause. Damit entwickelt sich der Haushalt zwangsläufig zu ihrer Domäne, einfach weil sie unmittelbarer eingebunden ist als der Teil der Beziehung, der ausser Haus arbeitet. 

Mama mit Burnout schiebt Kinderwagen

Auch Frauen fällt Loslassen schwer 

Verstärkend kommt hinzu, dass es vielen Menschen schwerfällt, loszulassen und Verantwortung abzugeben. Also versuchen Frauen heute, nicht nur beruflich erfolgreich zu sein und Geld zu verdienen, sie haben auch den Anspruch an sich selbst, maximal für die Familie da zu sein und auch in diesem Bereich alles fest im Griff zu haben. Es gibt Erhebungen, die zeigen, dass die Frau selbst bei absolut gleicher beruflicher Belastung beider Elternteile (z. B. durch ganztägige Arbeitszeiten) dennoch pro Tag bis zu drei Stunden mehr mit Familien- und Haushaltsdingen beschäftigt ist als der Mann. Ein Knochenjob mit Zeit- und Leistungsdruck. Betroffene fühlen sich schnell reizbar, haben dunkle Gefühle und Gedanken und für Selbstfürsorge ist schlicht nicht mehr Energie vorhanden

Gerade Mütter möchten sich wohl gern als perfekt fühlen. Wenn sich dies zu einem psychischen Bedürfnis auswächst, entsteht daraus schnell ein Alleinvertretungsanspruch und die Notwendigkeit einer Selbstvergewisserung. Dabei wird allen anderen, einschließlich des eigenen Partners, jegliche größere Kompetenz abgesprochen. Im Extremfall gipfelt dies im Er- und Ausleben von Rollenklischees, die eigentlich schon seit einigen Jahrzehnten als überholt gelten. Und häufig ist es den Beteiligten noch nicht einmal bewusst. Doch die perfekte Mutter gibt es nicht.

Mentale Überlastung 

Die Mutter übernimmt nicht nur das Familien- und Haushaltsressort, sondern steht auch noch im Spannungsfeld zwischen der Mutterrolle und gesellschaftlicher emanzipatorischer Erwartungen und Ansprüche an sich selbst. Nach außen hin scheinen Jahrzehnte des Ringens um Gleichberechtigung im Handstreich zunichte gemacht worden zu sein. Der Mann geht wieder hinaus in die Welt, um zu arbeiten und sich zu verwirklichen, während die Frauen Kinder versorgen. Doch wie lässt sich dieses Dilemma überwinden? 

Weniger stressen lassen - Wege aus dem Mama-Burnout

In diesem Video von Silke Brandt, Mama-Burnout-Coach, erfahrt ihr die ersten 5 Schritte auf dem Weg heraus aus dem Erwartungsdruck und hin zu mehr zum Thema Gelassenheit, Leichtigkeit und Energie. 

 

 

1. Bedürfnisse und Gefühle benennen 

Es mag schwerfallen, aber an einem klärenden Gespräch führt kein Weg vorbei. Wenn die Mutter sich überlastet fühlt, sollte sie dies gegenüber ihrem Partner offen ansprechen, und dann müssen beide gemeinsam nach Lösungen suchen. Dabei könnte beispielsweise konkret geklärt werden, wer im Alltag welche Aufgabe übernimmt, und zwar eigenverantwortlich. Der Vater muss dabei lernen, die wichtigen Dinge im Auge zu haben, sie auch ernst zu nehmen und selbstständig Verantwortung zu übernehmen, ohne sich auf die Partnerin zu verlassen. 

Das Zauberwort heißt „Nein“ 

Auch eine Mama darf Nein sagen. Abgrenzung ist gesund. Wenn sich Frauen vieles zusätzlich aufbürden lassen und oftmals sogar noch ungefragt ihre Hilfe anbieten, ist der Zusammenbruch praktisch vorprogrammiert.Viele Mütter fühlen sich für so viele Dinge Verantwortlich und sind im Multitasking gefangen, sodass die eigenen Bedürfnisse kaum mehr Beachtung finden. Andere zu priorisieren bringt einen schnell an die eigene Belastungsgrenze.

Gesunder Egoismus 

Selbstverständlich steht nach der Geburt ihrer Kinder das kleine Menschenwesen zunächst an erster Stelle. Ohne die Eltern, speziell die Mutter, ist es nicht überlebensfähig. Ihr als Eltern seid dafür verantwortlich, dass es dem Baby an nichts fehlt, damit es sich körperlich und psychisch gut entwickeln kann. Daran ist nichts auszusetzen, und diese Zeit gilt es, gemeinsam durchzustehen.Nicht wenige Frauen gehen jedoch so sehr in dieser Rolle auf, dass sie darin ihren alleinigen Daseinszweck erkennen. Sie definieren sich nur noch als Mutter und vergessen dabei, dass sie ein Mensch mit eigenen Bedürfnissen sind. Darum ist es so wichtig, sich als Eltern schon frühzeitig daran zu erinnern, dass ihr eigenständige Individuen seid, die Kinder auf die Welt bringen und sie ein Stück begleiten, damit diese ihr eigenes, selbstbestimmtes Leben führen – genauso wie ihr.

 

Achte auf die wichtigste Ressource für dein Kind – dich selbst

Bereits während der Schwangerschaft sollten Mütter damit beginnen, auf sich selbst zu achten, zu sich selbst freundlich zu sein und sich mehr erholen. Kein Mensch kann rund um die Uhr ausschließlich für einen anderen da sein und keinen Burnout bekommenDer ständige – und bis zu einem Grad sicher auch gerechtfertigte – Rummel um das eigene Baby lässt so manche Mutter vergessen, dass es ihr vielleicht auch mal guttun würde, ein ausgiebiges Bad zu nehmen, eine Runde Sport zu treiben, ein gutes Buch zu lesen oder sich eine Massage zu gönnen. Dabei sind dies wichtige Ruhepole, aus denen ihr Kraft für euren Alltag schöpfen könnt, um eure geistige Gesundheit zu schützen. Ein paar Stunden für sich zu haben, ist Balsam für die Seele und muss hin und wieder einfach sein.  

Das richtige Maß

Es ist wichtig, die richtige Balance zu finden. Für eine Zeitlang kann es keine Kompromisse geben. Da stehen die zwingenden Grundbedürfnisse eures hilflosen Kindes an erster Stelle. Es geht um das richtige, das gesunde Maß an Egoismus. Auch wenn euer Kind immer an erster Stelle kommt – direkt danach kommt ihr. 

Damit ihr genug Kraft habt, um den wirklich anstrengenden Alltag mit Baby zu meistern, müsst ihr unbedingt dafür sorgen, dass ihr euch Ruheinseln schafft, die ganz alleine euch gehören. Sprecht das mit eurem Partner ab, nehmt euch einen Babysitter oder gebt euer Baby ab und zu bei den Großeltern in Obhut. Schon eine einzige Stunde, die ihr ganz alleine für euch habt, ist Gold wertUnd das solltet ihr euch auch niemals nehmen lassen – in keiner Phase des Heranwachsens: Säugling, Kleinkind, Schulkind oder Teenager.  

Yoga – eine prima Möglichkeit, um zu entspannen 

Wenn ihr nicht wisst, wie ihr am besten zur Ruhe kommen sollt, oder wenn ihr euch zu Hause einfach nicht richtig entspannen könnt, dann versucht es doch mal mit Yoga. Yoga-Kurse gibt es in fast jeder Stadt, und die Übungen geben euch unglaublich viel Kraft und Ruhe. Ihr habt die Übungsstunde ganz für euch alleine und könnt daraus neue Kraft für den Alltag schöpfen. Viele junge Mütter berichten, dass sie mit Yoga einen optimalen Ausgleich zum stressigen Babyalltag gefunden haben und die richtigen Entspannungstechniken erlernen konnten.  

Immer mehr Mütter und Väter am Limit - Überforderung in der Partnerschaft

Es ist nicht von der Hand zu weisen: Der elterliche Alltag verlangt euch beiden eine ganze Menge ab, gerade wenn es mehrere Kinder sind. Es ist, als würde das ganze Leben nur noch von den Kindern bestimmt, und jeder Tag scheint eine neue lange To-Do-Liste zu produzieren. Da ist die Gefahr groß, dass ihr euch gegenseitig irgendwann nur noch als Eltern wahrnehmt, und nicht mehr als geliebte und begehrenswerte Partner. Wie viele Eltern müssen sich nach ein paar Jahren mit Kind eingestehen, dass da eigentlich gar nichts mehr ist, was sie zusammenhält.  

Das beste Rezept für eine gelungene Partnerschaft besteht darin, sich ab und zu Zeit füreinander zu nehmen. Genauso, wie jeder von euch sich pro Woche die eine oder andere Stunde nur für sich selbst gönnen sollte,  braucht ihr auch einen Freiraum für eure Zweisamkeit – ganz so wie früher, bevor euer Baby da war. Wenn ihr all dies beherzigt und euch nicht nur um das Wohlergehen eures Kindes, sondern auch um euch und eure Partnerschaft kümmert, kommt dies am Ende doch wieder eurem Kind zugute, weil es von starken, glücklichen und liebevollen Eltern großgezogen wird.

Fazit

Es nützt niemandem, dass ihr euch aufreibt, um nach außen hin eine perfekte Fassade zu erschaffen, wenn ihr innerlich im burn-out und leer seid. Achtet daher darauf, eure Lebensfreude zu nähren und auszudrücken, damit ihr sie an euer Kind weitergeben könnt. Im übertragenen Sinne ist sie für das Kind mindestens genauso wichtig wie die Muttermilch. Hilfe zu suchen ist keine Schande, eure Krankenkasse, euer Hausarzt oder -ärztin oder das Müttergenesungswerk können euch zur Seite stehen, wenn ihr vermutet an einem Burnout zu leiden. In einer Kur oder Mutter-Kind-Kur lernt ihr Strategien gegen das ausbrennen und viele Mütter haben gute Erfahrungen damit machen dürfen. 

Mit einer Federwiege von swing2sleep sichert ihr euch wertvolle Momente der Ruhe, um einmal durchatmen und euch zentrieren zu können. Eurem Kind bietet sie die Sicherheit und Geborgenheit, die es entspannt ein- und durchschlafen lassen, und euch eine gar nicht mal so kleine Hilfestellung, um bei euch selbst zu bleiben. So gestärkt könnt ihr den oftmals stressigen Babyalltag dann noch besser meistern.

2 Kommentare

Hallo, wo kann ich das e Book runter laden bzw was kostet es? Und auch diese Checkliste wäre interessant 😊

Manuela AUer 11. Februar 2020

Hallo wo kann ich mir deine Tipps runterladen? Finde es leider nicht.
Lg

Beate 04. November 2019

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