Mein Baby lässt sich nicht ablegen - was kann ich tun?
Babys sind das Süßeste auf der Welt – außer nachts. Nachts verwandeln sich die kleinen Wonneproppen in rücksichtslose Quälgeister, die fest entschlossen scheinen, ihre Eltern in schlurfende Zombies zu verwandeln. Schreiend halten sie Mama und Papa die ganze Nacht auf Trab. Erst schlafen sie nicht ein, dann wachen sie ständig auf und um überhaupt kleine Teilerfolge zu erzielen, müssen sie andauernd auf den Arm – und alle Versuche, sie in Zeitlupe und mit angehaltenem Atem sanft abzulegen, scheitern kläglich. Es klappt einfach nicht mit dem ersehnten Babyschlaf, das Baby lässt sich nicht ablegen.
Wenige Wochen reichen aus, um lebenslustige Eltern in Wracks zu verwandeln. Manchen mag dieses Bild überzeichnet vorkommen, für andere – insbesondere Eltern von Schreibabys – beschreibt es möglicherweise eine grimmige Realität. Dabei ist die Lage keineswegs ausweglos. In diesem Artikel findet ihr ein paar Informationen und Tipps, die euch helfen sollen, besser und entspannter durch diese Phase zu kommen.
Baby lässt sich nicht ablegen – was du tun kannst
Zunächst einmal gilt es, sich zu vergegenwärtigen, warum euer Baby gar nicht anders kann. Die Ursache findet sich in der Urzeit. Damals lauerten überall Gefahren und ein allzu tiefer und fester Schlaf hätte den Tod für Babys bedeuten können. Darum hatte die Natur sie mit einem Sicherheitsmechanismus ausgestattet. Die Kleinen wachten immer wieder auf, um sich zu vergewissern, dass sie sich noch in vertrauter Sicherheit befanden. Zeigten sich Anzeichen einer Gefahr, schlugen sie durch lautes Schreien Alarm. Dieser Mechanismus ist uns bis heute erhalten geblieben. Wacht das Kind auf, checkt es als erstes, ob alle Bedingungen in der Umgebung noch dieselben sind, wie beim Einschlafen. Ist das nicht der Fall, weil der Schnuller oder das angenehme Geschaukel während des Einschlafens fehlt, ist das für euer Baby ein Alarmsignal.
Bewegung bitte!
Wacht euer Sprössling dagegen in einer Trage, im Kinderwagen oder bei euch auf dem Arm auf, fühlt es sich in Sicherheit, weil es die Bewegung spürt. Dieser beruhigende Effekt ist noch auf die Zeit in Mamas Bauch zurückzuführen – der Inbegriff von Sicherheit und Geborgenheit. Dort war das Baby einer ständigen Bewegung ausgesetzt. Wenn es also aus der Tiefschlafphase erwacht und eine Bewegung wahrnimmt, besteht eine gute Chance, dass es friedlich weiterschlummert. Daher kann Bewegung in den einzelnen Schlafphasen eine große Hilfe sein. Das hat jedoch einen Nachteil: Sobald die Bewegung aufhört, etwa weil ihr das Kind ablegt, seid ihr wieder am Ausgangspunkt. Die swing2sleep kann dabei Abhilfe schaffen. Im folgenden interessanten Video erfährst du, warum Baby ablegen so schwer sein kann oder warum es nach dem Ablegen immer wieder aufwacht.
Alleine im Bett einschlafen? Niemals!
So mancher Elternratgeber empfiehlt, dass Babys möglichst frühzeitig an das eigene Bett gewöhnt werden sollen. In manchen Fällen mag dies erfolgreich sein, doch nicht selten wird der Versuch für Eltern und Kind zu einer gleichermaßen frustrierenden Erfahrung. Auch hier hilft ein Blick in die Steinzeit. Babys sind Traglinge. Das heißt, sie sind von der Natur darauf ausgelegt, auf dem Arm der Eltern zu sein. Entsprechend groß ist das Bedürfnis nach körperlicher Nähe. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass euer Baby viel lieber auf dem Arm einschläft als alleine im Bett, denn das gibt ihnen Sicherheit. Gerade in den ersten Monaten schwören viele Eltern auf das Co-Sleeping im Elternbett.
Wertvolle Tipps: Atmen!
Die Atmung der Mutter erinnert das Baby durch das Geräusch beim Ein- und Ausatmen, das Heben und Senken des Brustkorbs und das ausgeatmete Kohlenstoffdioxid daran, selbst zu atmen. Dabei handelt es sich um ein Sicherungssystem, das greift, wenn die Atmung des Babys einmal ins Stocken gerät.
Alleine zu schlafen, stellt insgesamt eine neurobiologische Krise für das Kind dar, weil es in einer solchen Situation auf sich selbst und seine grundlegenden Bedürfnisse gestellt ist, aber dafür nicht ausgerüstet ist.
Dazu kommt, dass es dem Baby hilft, lebenswichtige Körperfunktionen wie seine Atmung, Temperatur, Sauerstoffsättigung und Blutdruck über Körperkontakt zu regulieren.
Alleine im Bettchen: Was euer Baby braucht
Es ist fraglich, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um das Baby aus dem elterlichen Bett oder gar Schlafzimmer zu verbannen. In der sogenannten westlichen Welt, was wir ja im Stillen gleichsetzen mit „zivilisiert“, möchten wir unser Bett beim schlafen am liebsten nach einem halben Jahr wieder für uns haben. In den meisten anderen Teilen der Welt sind die ganz kleinen Babys immer in der Nähe eines Erwachsenen, werden in Tüchern getragen, damit die Eltern die Hände frei haben und viele Babys lassen sich tagsüber nicht ablegen.
In der nicht-westlichen Welt gilt es als völlig normal, dass kleine Kinder nahezu ständig an die Mutter gekuschelt sind. Immerhin ist dies der Körper, in dem sie neun Monate verbracht haben. Damit einhergehend gilt das Familienbett in den meisten anderen Kulturen als Normal.
Das vierte Trimester – postnatale Schwangerschaft?
Nicht wenige Babys haben nach der Geburt mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen. Im Bauch der Mutter war es nicht nur warm und kuschelig, es war auch niemals hell und schon gar nicht laut. Das Baby war in permanentem Kontakt mit der Mutter, nie alleine. Die Veränderungen, die die Geburt mit sich bringt, sind so gravierend, dass das Baby sich die erste Zeit sehnlich zurück in Mamas Bauch wünscht.
Heißt das, dass das Kind im Grunde noch gar nicht bereit war, geboren zu werden? Tatsächlich ist das in gewisser Hinsicht wahr.
Der US-amerikanische Kinderarzt Dr. Harvey Karp spricht in seinem Buch "Das glücklichste Baby der Welt" von einem vierten Trimester der Schwangerschaft. Das Kind braucht seiner Theorie nach also mindestens weitere drei Monate, andere gehen von etwa neun Monaten und wieder andere von zwölf Monaten aus, bis das Kind aus dem Gröbsten raus ist. Der Grund für die (zu) frühe Geburt von Menschenbabys besteht schlicht darin, dass der Kopf ansonsten für die Vagina zu groß wäre. Unter diesem Gesichtspunkt, dass die erste Zeit nach der Geburt quasi eine Fortsetzung der Schwangerschaft außerhalb des Körpers ist, mutet der Gedanke, das Kind alleine schlafen zu lassen, ziemlich absurd an.
Im ersten Moment mag die Erkenntnis, mit der Schwangerschaft im Grunde noch gar nicht durch zu sein, schockieren oder gar frustrieren. Tatsächlich liegt hier aber der Schlüssel zur Lösung des Problems. Auch diese Lösung wird euch einiges abverlangen, aber verglichen mit der Tortur eines ständig schreienden und unglücklichen Babys und regelmäßigem Schlafentzug könnte es fast wie Urlaub sein. Durch das Wissen um die Ursachen der Schlafprobleme könnt ihr direkt auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen. Da das Baby von seiner Entwicklung her eigentlich noch im Bauch sein sollte, könnt ihr etwa versuchen, die Bedingungen, die dort vorherrschten, in den ersten Lebenswochen so gut wie möglich zu simulieren.
Jedes Kind funktioniert anders
Dem Baby so viel Geborgenheit geben wie nur möglich. Dies umfasst zum Beispiel die unmittelbare Bedürfniserfüllung des Babys. Im Bauch wurde das Kind durch die Nabelschnur ernährt, ohne dass es erst hungrig auf sich aufmerksam machen musste. Im „vierten Trimester" gilt es, das Kind sofort zu füttern, sobald es hungrig ist, und ihm sofort Nähe zu geben. Im ersten Jahr ist das eine Notwendigkeit und hat nichts mit Verwöhnen zu tun. Auch die Enge oder die Geräusche im Mutterleib könnt ihr nachahmen, etwa indem ihr das Baby puckt, oder in eine Federwiege von swing2sleep legt. Gleichzeitig könnt ihr es dabei mit Geräuschen wie Summen oder Brummen beruhigen.
Auch das Umhertragen des Babys (idealerweise mit einem Tragetuch oder einer Tragehilfe) hat eine beruhigende Wirkung auf den Zwerg.
White Noise beim hinlegen
Das sogenannte Weiße Rauschen klingt für euer Baby sehr ähnlich wie die Geräusche, die es im Mutterleib wahrgenommen hat, und davon gab es einige: das Fließen des Blutes, das Zischen der Luft beim Ein- und Ausatmen oder das Vibrieren der Stimmbänder. Das konstante Rauschen kann eurem Kind auch beim Durchschlafen helfen, weil es unregelmäßige und für das Kind zumeist noch unbekannte Hintergrundgeräusche wie Autos, zufallende Türen usw. ausblendet. Dr. Ralph Pascualy, der medizinische Direktor vom Northwest Hospital Sleep Center in Seattle, erklärt, dass unser Gehirn konstant nach Sinneseindrücken suche. Während des Schlafs könne jedes noch so kleine Geräusch, wie ein vorbeifahrender LKW oder eine knirschende Holzdiele, das Gehirn aktivieren und dadurch den Schlaf unterbrechen. Ein konstantes weißes Rauschen gebe dem Unterbewussten etwas, auf das es sich fokussieren könne, wodurch es nicht so leicht von unregelmäßigen Geräuschen gestört werde.
Hier unser Lieblingstrick bei unseren 3 Kindern
Neben der swing2sleep, die wir ursprünglich für unser eigenes Schreibaby entwickelt haben, stand uns noch eine „Geheimwaffe“ zur Verfügung, die bei all unseren Kindern wunderbar funktionierte: Wenn euer Baby schon etwa drei Monate alt ist und immer noch am liebsten auf dem Arm einschlafen möchte, hilft es enorm, einen kleinen Freund zu haben, der da ist, wenn das Kind einschlafen soll. Wir reden hier allerdings von einem kleinen Freund, der nach Mama riecht. Nimm einen Teddy oder ein Schnuffeltuch deines Babys für ein paar Nächte zu dir ins Bett. Dadurch nimmt der Teddy deinen natürlichen Körpergeruch an.
Dein Baby hat dann das Gefühl, in deiner Nähe zu sein, wenn es deinen Geruch über den Freund wahrnimmt.
Zwischen Leichtschlaf und Tiefschlaf
In der ersten Zeit ist euer Baby in einer absoluten Krisensituation, weil es aus dem nährenden Mutterleib vertrieben wurde, bevor es eigentlich dafür bereit war. Darum solltet ihr versuchen, genau auf die Bedürfnisse eures kleinen, neuen Erdenbürgers einzugehen: Geborgenheit, Tragen und Schaukeln, leise Geräusche und gedämpftes Licht, Wärme und gewohnte Gerüche. Lasst es ihm an nichts fehlen, vor allem nicht an Nähe und Liebe.
Wenn das Baby getragen werden will, dann tragt es, so lange es geht; wenn es geschaukelt werden will, dann schaukelt es, bis euch die Arme abfallen – oder ihr lasst das einfach von einer motorisierten Federwiege von swing2sleep erledigen.
Hauptsache, ihr seid zufrieden!
Ein letzter „heißer“ Tipp
Der Wechsel von der swing2sleep ins Bettchen gelingt besser, wenn du das Bett mit einer Wärmflasche vorwärmst. Wer will schon in ein kaltes Bett steigen? Ich mag das ja bis heute nicht! ;-).