Zahnen bei Babys: Infos & 9 Tipps zur Linderung
Wenn die ersten Zähnchen bei eurem Kleinen kommen, dann kann das zur Geduldsprobe und zur Herausforderung bei Eltern und Baby werden. Bei so manchen Kindern sorgen die ersten Zähne für schlaflose Nächte. Doch wann bekommen Babys eigentlich Milchzähne? Wie lange zahnen Babys und wie kann man die Schmerzen lindern? Alle Infos und 9 smarte Tipps, um die Beschwerden zu lindern, haben wir für euch gesammelt.
Zahnen bei Babys: Ab wann geht’s los?
Die Frage “Ab wann zahnen Babys?” lässt sich pauschal nicht beantworten. In der Regel wird der erste Milchzahn in einem Alter von etwa sechs bis neun Monaten sichtbar. Aber: Jedes Kind ist anders und hat sein eigenes Tempo. Bei manchen Babys kann das erste Zähnchen schon deutlich früher erscheinen, bei wenigen Kindern findet der Durchbruch schon innerhalb der Schwangerschaft statt- eine echte Überraschung bei der Geburt. Bei anderen dauert es wiederum bis zum ersten Geburtstag. All das ist vollkommen normal.
Und wie lange dauert die Phase des Zahnen an? Auch das ist unterschiedlich. Im Durchschnitt dauert der Durchbruch eines Zahnes acht Tage. Bei zwanzig Zähnen sind es dann potentiell 160 Tage, an denen sich euer Baby nicht wohl fühlt und mehr Zuwendung braucht.
Woran erkenne ich, dass mein Baby zahnt?
Manche Säuglinge stecken den Zahnwachstum der ersten Zähne ohne verändertes Verhalten weg. Andere zeigen ihren Schmerz deutlicher. An diesen Anzeichen kannst du festmachen, ob dein Baby gerade zahnt.
- Dein Kind schläft unruhiger und ist weinerlicher. Es fordert mehr körperliche Nähe und Kuscheleinheiten und lässt sich ungern ablegen.
- Dein Baby verlangt öfter nach der Brust, nach dem Schnuller oder der Flasche und hat ein verstärktes Nuckelbedürfnis.
- Die Wangen sind leicht gerötet. Der Grund: Der ganze Kiefer ist während des Prozess stärker durchblutet.
- Starke Rötung des Zahnfleischs ist erkennbar, oft einhergehend mit Schwellungen in dem Bereich
- Der Speichelfluss ist stärker, beispielsweise sind T-Shirt oder Body ständig durchnässt, oft ist ein leichter Ausschlag um den Mund erkennbar
- Dein Baby beißt auf allem herum, was es in die Finger bekommt, lutscht und steckt sich die eigene Faust in den Mund
- Dein Kind reibt sich die Ohren und zieht daran.
9 Linderung-Tipps beim Zahnen bei Babys
Ihr merkt schon: Wenn Babys zahnen, kann das zur Herausforderung werden. Aber keine Sorge- Es gibt Hilfsmittel und Möglichkeiten, die Schmerzen zu lindern und es eurem Kleinen ein wenig leichter zu machen. Viele Eltern schwören auch in der Zeit des Zahnen auf ihre swing2sleep.
1. Beißen & Kauen
Der Einsatz von Kau- und Beißringen ist eine große Hilfe beim Zahnen. Denn das Kauen massiert das Zahnfleisch. Dadurch wird auch das Durchbrechen der Zähnchen stimuliert. Alternativ kannst du (je nach Alter) deinem Baby gekühlte Gemüsesticks anbieten, die die Zahnungsschmerzen lindern können.
2. Kühlen
Ein kalter Löffel aus dem Kühlschrank hat ebenfalls eine schmerzlindernde Wirkung. Legt einfach einen Teelöffel in den Kühlschrank, wenn er heruntergekühlt ist, reibt ihr den Rücken des Löffels an die Zahnleisten eures Babys. Das Metall sollte aber nicht zu kalt sein. Bitte den Löffel nicht ins Tiefkühlfach legen.
3. Eine Massage
Das Zahnfleisch ein wenig zu massieren, tut vielen Babys gut. Dafür einfach die Hände gründlich waschen und mit den Fingern die betroffene Stelle ohne großen Druck in kreisenden Bewegungen massieren. Alternativ kannst du auch zu Baby-Zahnpflege-Fingerlingen greifen, um dein Baby beim zahnen zu unterstützen.
4. Kühler Kamillentee
Es hilft beim Zahnen bei Babys auch, das Zahnfleisch mit kühlem Kamillen- oder Salbeitee einzureiben. Die entzündungshemmenden Wirkstoffe in den Tees sorgen für Erleichterung bei Zahnungsschmerzen. Einfach mit einem Wattestäbchen auf das Zahnfleisch tupfen.
5. Veilchenwurzel
Manche Hebammen empfehlen Veilchenwurzel als traditionelle Zahnungshilfe. Die gibt es beispielsweise in Drogerien zu kaufen. Aufgepasst: Auf dem Holz können sich schnell Keime bilden. Deswegen solltet ihr die Wurzel regelmäßig spülen und abkochen. Sind die Wurzeln rissig oder kaputt, biete sie deinem Baby bitte nicht mehr zum Beißen an.
6. Bernsteinkette
Ebenfalls eine Option sind Ketten mit Bernsteinanhänger. Manche Eltern vertrauen auf die Kraft der Steine. Wissenschaftlich nachgewiesen ist das nicht. Wohl aber kühlt Bernstein, was sicherlich zur Linderung bei Zahnungsschmerzen beiträgt. Bei den Kettchen aber unbedingt aufpassen und diese nicht um den Hals legen. Es besteht Strangulierungsgefahr.
7. Zahnungsgel
Für zahnende Babys gibt es in Drogerien und Apotheken kühlendes Zahnungsgel mit Inhaltsstoffen wie Malvenextrakt, Panthenol oder Kamille. Das Gel mit sauberen Fingern einfach auf die betroffene Stelle auftragen. Es beruhigt gereiztes Zahnfleisch. Achtet darauf, dass das Gel zucker- und mentholfrei ist.
8. Homöopathie
Manche Eltern schwören beim Zahnen bei Babys auf homöopathische Kügelchen. In Frage kommt da vor allem der Wirkstoff Chamomilla (Kamille). Auch hier gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis über die Wirksamkeit. Aber manchmal tut es als Eltern einfach nur gut, irgendwie helfen zu können. Und: Das Baby freut sich sicherlich über die süßen Kügelchen.
9. Tragen
So banal es klingen mag: Die wohl besten Therapien beim Zahnen sind das Tragen und die körperliche Nähe. Die Extraportion Liebe spendet Trost und Geborgenheit und entspannt euer Baby. Damit ihr die Hände frei habt, empfehlen wir eine Tragehilfe. Zu viel Tragen könnt ihr gar nicht. Sind die Zähne erst einmal da, will euer Baby die Welt ganz sicher alleine entdecken.
Fieber und Durchfall beim Zahnen: Was tun?
Manche Eltern berichten davon, dass ihr Kind in der Zeit der ersten Zähne Fieber oder einen übelriechenden Durchfall hat. Kinderärzt:innen gehen davon aus, dass das Immunsystem bei einem Zahndurchbruch etwas geschwächter ist – und somit der Weg für Infekte und Krankheiten frei ist. Deswegen kann es während der Zeit des Zahnens zu Fieber und Durchfall kommen. Achtet dann vor allem darauf, dass euer Kind ausreichend trinkt. Halten die Beschwerden hier an, solltet ihr zum Kinderarzt oder zur Kinderärztin.
Auch wenn die Entwicklung von Kindern eine spannende Zeit ist, Phasen würden wir doch gerne überspringen. Das Thema Zähne ist eines davon, denn niemand sieht sein Baby gerne leiden. Doch halte durch! Sobald du die ersten Symptome bemerkst, kannst du mit unseren Tipps deinem Baby Linderung verschaffen. Und wenn dann die ersten Zahnknospen das Zahnfleisch durchbrechen, ist das Schlimmste schon durchgestanden. Belohnt wirst du nicht nur mit dem ersten Zähnchen, sondern auch mit einem ganz besonderen Lächeln.