Sanft abstillen

Wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt gekommen, um endgültig abzustillen? Viele Mütter empfinden bei diesem Gedanken ein bisschen Wehmut. Denn während der Stillzeit habt ihr zu eurem Baby wahrscheinlich eine besonders innige Bindung aufgebaut. Aber, hey: die geht durch das Abstillen nicht verloren! Ganz im Gegenteil. Sie ist eine stabile Basis für alles Weitere, was kommt. Wenn euer Kind so weit ist und abgestillt werden will, zeigt es euch das meist durch deutliche Signale. Und dann solltet ihr das auch respektieren. Euer Baby wird nach und nach größer, ein eigenständiger Mensch mit Wünschen und Bedürfnissen und entdeckt, dass es interessantere Dinge gibt als Muttermilch. Das ist auch gut so.

Sanft abstillen: So gelingt es
Sanft abstillen: So gelingt es

Viele Mütter sehen es aber auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn immerhin bedeutet Abstillen zugleich auch, wieder mehr Freiheiten zu genießen, was in der ersten Zeit nach der Schwangerschaft viel zu kurz gekommen ist. Der Weg zum Abstillen kann jedoch lang und ziemlich mühselig sein, zumal das Abstillen auch sanft erfolgen soll. Ein abruptes Abstillen von heute auf morgen ist zwar theoretisch möglich, aber eben alles andere als sanft. Und das ist weder für die Mutter noch für das Kind besonders angenehm.

Woran merkt ihr, dass es Zeit ist zum Abstillen?

Mit ein bisschen Feingefühl werdet ihr es vermutlich merken: Sowohl für euer Baby als auch für euch ist es Zeit für etwas Neues, für einen neuen Abschnitt. Wenn ihr beide bereit seid dafür, dann ist das der richtige Zeitpunkt. Die Brust wird für euer Baby immer uninteressanter, ja, sogar nebensächlich. Seine Entdeckungsfreude ist groß und es braucht die Brust dann meistens auch nicht mehr, um sich zu beruhigen oder um einzuschlafen.

Wenn sich euer Baby vom Stillen ablenken lässt und immer wieder den Kopf wegdreht, heißt dies übrigens noch nicht, dass es für das Abstillen bereit wäre. Das ist nämlich normal. Anzeichen dafür könnten vielmehr sein, dass sich euer Baby für das Essen am Familientisch interessiert. Aber auch dann stillen viele Mütter noch lange weiter. Langes Stillen, das weiß man mittlerweile, ist eine Prävention gegen Krankheiten – sowohl für das Baby als auch für die Mutter.

Einen optimalen Punkt zum Abstillen gibt es nicht. Die meisten Mütter fangen um den 6. Monat herum damit an, ihrem Kind Beikost zu füttern, es kann aber auch mal ein paar Wochen länger dauern. Bis das Baby dann überhaupt keine Stillmahlzeit mehr bekommt, vergehen oft ein oder zwei Jahre.

Euer Kind entscheidet!

Wenn es darum geht, sanft abzustillen, solltet ihr eurem Kind den Zeitpunkt entscheiden lassen. Dann wird es nämlich am einfachsten und harmonischsten über die Bühne gehen, ganz egal, ob mit ein paar Monaten oder erst mit 2 Jahren. Erstaunlich ist, dass viele Kinder irgendwann einmal ganz alleine bestimmen, dass sie ab sofort keine Muttermilch mehr bekommen wollen.

Sollte euer Kind allerdings noch deutlich jünger sein als ein halbes Jahr, kann der Stillstreik auch andere Gründe haben und ihr solltet erst eine Hebamme oder Stillberaterin fragen, bevor ihr voreilig das Handtuch werft. Unter einem Jahr passiert das mit dem sich selber Abstillen nämlich nur ausgesprochen selten. In unserem Blogartikel "Stillen - Faszination Muttermilch" erfahrt ihr, welche Stillprobleme auftreten können und wie ihr sie beheben könnt.

Wie ihr euch am besten verhaltet

Wenn ihr euer Kind sanft abstillen wollt, solltet ihr ihm dazu genau so viel Zeit geben, wie es braucht – ganz individuell. Sanftes Abstillen geht immer auch von der Mutter aus. Es erstreckt sich über einen längeren Zeitraum, in der die Milchproduktion nachlässt und euer Baby nach und nach mehr feste Mahlzeiten bekommt, so lange, bis am Schluss nur noch eine Stillmahlzeit, meistens am Abend, übrig bleibt.

Und wenn abrupt abgestillt werden muss?

Manchmal bleibt die Sache mit dem sanften Abstillen leider ein Traum. Zum Beispiel dann, wenn ein unvorhergesehenes Ereignis eintritt und ihr von eurem Baby getrennt werdet oder wenn einer von euch beiden erkrankt. Aber Vorsicht: Abruptes Abstillen ist nicht so einfach möglich. Ihr braucht dafür die Unterstützung einer Hebamme oder eines Arztes, weil es dabei zu unangenehmen Milchstaus oder Brustentzündungen kommen kann.

Ein paar Tipps zum sanften und liebevollen Abstillen

Wenn ihr euch sicher seid, dass es langsam Zeit ist, euer Kind abzustillen, dann können euch ein paar Tipps das Vorhaben ein wenig erleichtern.

  1. Trickst euer Kind niemals aus

Manch Stillende meint, sie müsse mit Tricks versuchen, dem Baby die Brust zu entziehen. Wie das gehen soll, darauf gehen wir hier nicht näher ein, denn das ist alles andere als empfehlenswert.

  1. Bietet eurem Baby die Brust nicht aktiv an, aber verweigert sie auch nicht, wenn es gestillt werden will.
  1. Stillt euer Kind in der Übergangsphase zum Beispiel nur noch abends und nur zuhause, nicht unterwegs.
  1. Tragt eher stillunfreundliche Kleidung, die es euch erschwert, die Brust immer und überall freizumachen.
  1. Versucht, eurer Kind abzulenken, wenn offensichtlich ist, dass es nur an die Brust will, weil ihm langweilig ist oder weil es müde ist.

Zu diesem Zeitpunkt, könnt ihr wunderbar und sehr effektiv unsere swing2sleep Federwiege einsetzen. Sie wirkt wahre Wunder, wenn euer Baby schlafen soll. Doch auch beim Abstillen ist sie eine wertvolle Helferin. Wenn euer Kind vehement eure Brust einfordert, sorgt ihr rhythmisches Schaukeln und ihre behagliche Enge für eine schnelle Beruhigung und Entspannung eures Babys. 

 

  1. Falls ihr zum Beispiel morgens nicht mehr stillen wollt, überlasst dem Papa das Feld. Wenn ihr dann auch gar nicht zuhause seid, ist es für eurer Baby einfacher, auf die Brust zu verzichten.
  1. Verkürzt nach und nach die Stillzeiten und wartet nicht darauf, dass euer Kind von selber aufhört, zu nuckeln.
  1. Sollte euer Kind schon älter und verständnisvoll sein, könnt ihr mit ihm einen Termin vereinbaren, zum Beispiel den nächsten Geburtstag oder ähnliches.

Wichtig: Lasst euch nicht von anderen unter Druck setzen, die der Meinung sind, dass es jetzt eindeutig an der Zeit sei, abzustillen, weil euer Kind doch schon so groß ist. Es ist alleine eure Entscheidung und die eures Kindes, wann ihr abstillt!

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