Babys 6. Monat: Der Beginn der Beikost-Zeit
Kaum zu glauben: Euer Baby ist nun schon seit einem halben Jahr auf der Welt und ihr fragt euch vielleicht, wohin die ganze Zeit verschwunden ist. Dabei stehen jetzt im 6. Lebensmonat besonders viele Veränderungen an. Euer Kind robbt und rollt sich jetzt schon von einer Ecke zur nächsten und entdeckt die großen und kleinen Wunder des Alltags. Mit der neu gewonnenen Mobilität stehen viele neue Abenteuer und Herausforderungen für euch als Eltern an, zudem ist es nun an der Zeit, den Speiseplan eures Babys zu erweitern. Welche Meilensteine und Entwicklungsschritte euch in Babys 6. Monat außerdem erwarten, wo euer Kind im Entwicklungskalender steht und was gesundheitlich alles wichtig ist, erklären wir euch ausführlich in diesem Artikel.
Babys 6. Monat: Kulinarische Entdeckungen
Der sechste Lebensmonat bringt einen besonderen Leckerbissen unter den Meilensteinen mit sich. Das meinen wir wortwörtlich: Denn die meisten Babys zeigen nun großes Interesse am Essen der Eltern, verfolgen aufgeregt jeden Bissen, den ihr zu euch nehmt, machen neugierige Schmatzgeräusche oder greifen nach dem Teller. Jetzt ist also an der Zeit, eurem Kind Beikost anzubieten. Aber auch andere Entwicklungen stehen im Leben eures Babys an, wie dreidimensionales Sehen und damit ein ganz neuer Blickwinkel auf die Welt, die ersten Zähnchen und eine neu gewonnene Mobilität. Schauen wir uns die Entwicklung und Fähigkeiten in Babys 6. Monat einmal genauer an.
Die Entwicklung eures Babys im 6. Monat
Euer Baby ist deutlich gewachsen und trägt nun vermutlich Strampler und Bodys in Größe 68 bis 74. Mädchen wiegen nach Beendigung des sechsten Monats meist um die 7,3 Kilogramm und messen im Durchschnitt stolze 66,5 Zentimeter. Jungs wiederum können schon die 8 Kilogramm-Grenze geknackt haben und durchschnittlich eine Länge von 68,4 Zentimetern aufweisen. Manche Kinder brauchen nun auch schon die Windelgröße 3. Sollte euer Nachwuchs kleiner und leichter als die genannten Zahlen sein, ist das aber kein Grund zur Sorge. Wichtig ist vor allem, dass es sich innerhalb der Perzentilen P25 und P75 der Wachstumskurve bewegt. Gewicht und Wachstum werden bei den U-Untersuchung in eurer kinderärztlichen Praxis kontrolliert und in das Untersuchungsheft eures Kindes eingetragen.
Das Dreidimensionales Sehen
Eine besondere Erfahrung und ein großer Meilenstein für euer 6 Monate altes Baby ist die Entwicklung der dreidimensionalen Sehkraft, denn dadurch hat es nun einen räumlichen Weitblick, der ganz neue Fähigkeiten ermöglicht. Beispielsweise sind die Weichen für die krabbelnde Erkundung der Umwelt gestellt. Zugleich hat es durch das dreidimensionale Sehen eine noch bessere Augen-Hand-Koordination, kann Abstände besser einschätzen, Spielzeug mit beiden Händen oder gar einer einzelnen Hand ganz gezielt greifen, fallen lassen und wieder vom Boden aufnehmen.
Das (fast) große Krabbeln im 6. Monat
Die frühkindlichen Reflexe bilden sich bei eurem Kind innerhalb des sechsten Lebensmonats stetig zurück. Stattdessen gewinnt es nun immer mehr an fein- und grobmotorischen Fähigkeiten. Einige Babys wagen sogar schon die ersten Krabbelversuche, indem sie sich mit Unterarmen und Oberschenkel ein kleines Stückchen vom Boden wegschieben, robben oder rutschen. Auch rollen die kleinen Sportler und Sportlerinnen sich nun viel durch die Wohnung und sind begeistert von ihrer neu gewonnenen Mobilität. Bestärkt euer Kind in all diesen Versuchen, seid aber auch geduldig in Bezug auf das eigenständige Krabbeln. Die meisten lernen die genauen Bewegungsabläufe erst zwischen dem siebten und neunten Monat und das in ihrem ganz eigenen Tempo. Wichtig ist jedoch jetzt, dass ihr euer Zuhause kindersicher macht – denn euer Baby ist nun vermutlich nicht mehr zu stoppen, gewinnt immer mehr an Beweglichkeit, erkundet die Umgebung mit allen Sinnen, kann sich daher aber auch rasch verletzen oder vom Sofa oder Wickeltisch runterfallen.
Die ersten Zähne
Der sechste Monat kann für euer Baby und für euch auch auf andere Art und Weise herausfordernd werden, denn bei manchen zeigen sich nun die ersten Zähne. Hat euer Kind phasenweise gerötete Wangen oder erhöhte Temperatur? Ist es weinerlich und unruhig, schiebt es sich oft die Händchen in den Mund und sind die Nächte wieder schlechter geworden? All das kann die ersten Zähne ankündigen. Ihr könnt eurem Baby Linderung verschaffen, indem ihr ihm beispielsweise kühlende Beißringe oder Gemüsesticks aus dem Kühlschrank anbietet. Zudem braucht euer Baby nun wieder ganz viel Nähe und eine Extraportion Liebe von Mama oder Papa. Das spendet Trost und Geborgenheit und entspannt euer Kind. Worauf es beim ersten Zahnen zu achten gilt und welche weiteren Tipps helfen können, haben wir euch in diesem Artikel über Babys erste Zähnchen ausführlich zusammengefasst.
Die emotionale Entwicklung eures 6 Monate alten Babys
Mit dem Wachstumsschub im 6. Monat entwickelt euer Kind aber nicht nur neue körperliche Fähigkeiten, auch kann es nun klarer Gefühlen Ausdruck verleihen. Ihr werdet feststellen, dass Freude, Ärger und auch Ungeduld oder Unmut mit Gestik, Mimik und verschiedenen quietschenden, gurgelnden oder blubbernden Lauten ausgedrückt werden. Zudem erkennt euer Kind nun die Gefühle anderer Menschen. Wenn Mama oder Papa weinen, kann es durchaus sein, dass euer Baby euch trösten möchte, indem es eure Nähe sucht. Weinen wiederum andere Babys im Beisein eures Kindes, schließt sich euer Kleines möglicherweise an. All das ist Teil der emotionalen Entwicklung.
So fördert ihr euer 6 Monate altes Baby
Der sechste Monat eures Babys ist geprägt durch besonders viel Interaktion mit eurem Kind, das kann für euch eine ganz wunderbare Erfahrung sein. Ihr könnt euer Baby beispielsweise in seinen Krabbel- und Bewegungsversuchen motivieren, indem ihr euch zu ihm auf den Boden legt, es mit Spielzeugen lockt oder einfach vor krabbelt. Auch die Greiffähigkeit könnt ihr weiter fördern, indem ihr immer wieder Objekte und Gegenstände anreicht, mal ganz nah, mal ein wenig weiter entfernt. Euer Kind wird gezielt greifen können und großen Spaß an diesen Erfolgen haben.
Zudem ist es sinnvoll, die Sprach- und Konzentrationsentwicklung eures Kindes zu fördern, denn es kann nun nach und nach die Regeln eines Dialogs nachvollziehen. Wenn ihr sprecht, wird es vermutlich aufmerksam zuhören – gebt eurem Baby dann die Zeit mit eigenen Lauten zu antworten und hört ihm oder ihr wiederum zu. Auch Finger- und Interaktionsspiele unterstützen diesen wichtigen Entwicklungsschub.
So verändert sich der Speiseplan eures 6 Monate alten Babys
Der Beginn der Beikost ist für alle Beteiligten eine spannende und aufregende Zeit, denn sie symbolisiert einen neuen Abschnitt in eurer Beziehung. Euer Baby wird nun mehr und mehr essen wollen und sein Still- beziehungsweise Trinkverhalten wird sich vermutlich neu finden. Natürlich heißt es Beikost und nichts Anstatt-Kost, das heißt, wenn euer Baby weiterhin eher Interesse an Milch hat und Essen nur entdecken möchte, dann muss euch das keine Sorgen bereiten. Food under one is just for fun! Lasst euer Kind Lebensmittel ruhig mit allen Sinnen entdecken und fördert so das Interesse an verschiedenen Geschmäckern.
Ob ihr mit Brei beginnt, Fingerfood probieren wollt oder eine Mischung aus beidem versuchen wollt, bleibt ganz euch überlassen. Sehr wahrscheinlich wird euer Baby da auch ein Wörtchen mitreden wollen und euch wissen lassen, welche Art der Ernährung die Richtige für es ist. Wichtig ist es nun, dass ihr die Beikostreifezeichen sicher erkennen könnt und euch darüber informiert, welche Lebensmittel nichts auf dem Speiseplan eures Babys zu suchen haben. Wenn ihr euch sorgt, dass euer Bbay sich verschlucken könnte, kann ein Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge Sicherheit geben.
Baby 6. Monat: Der Schlaf und Tagesablauf
Babys, die sechs Monate alt sind, benötigen zwischen 12 und 16 Stunden Schlaf pro Tag. In der Nacht schläft dein Nachwuchs mit kurzen Unterbrechungen drei bis vier Stunden am Stück, insbesondere, wenn es noch gestillt wird. Einige Kinder haben auch längere Schlafphasen. Gönne deinem Baby tagsüber zwei bis drei Nickerchen, die etwa 30 Minuten bis 1,5 Stunden dauern. Hilfsmittel wie die swing2sleep können euch dabei helfen, ein schönes Einschlafritual zu etablieren. Die sanften Auf- und Abbewegungen der Federwiege sorgen dabei für einen sanften Übergang in den Schlaf.
So fördert ihr euer Baby spielerisch im 6. Monat
Da euer Baby aktiver und mobiler wird, bedarf es auch mehr Aufmerksamkeit von euch. Das kann manchmal herausfordernd sein. Ihr dürft aber die neue Aktivität und Mobilität auch genießen, denn das Spielen mit eurem sechs Monate alten Baby bereitet nun umso mehr Vergnügen. Hier kommen ein paar Ideen zur spielerischen Förderung:
- Nutzt kleine Sprachspiele und Kinderreime, um die Kommunikation zu stärken. Euer Baby wird aufmerksam zuhören, wenn ihr sprecht und mit lustigen Lauten antworten.
- Auch Vorlesen von kleinen, kurzen Geschichten, beispielsweise in Kombination mit Fühlbüchern, ist immer eine gute Idee, um die Sprachentwicklung zu fördern.
- Ihr könnt mit Klatschspielen das Rhythmusgefühl anregen, indem ihr euch vor euer Baby setzt und zu einem eingängigen Lied klatscht. Helft auch eurem Nachwuchs, selbst zu klatschen, das schult die Koordination.
- Kniereiter-Spiele sind eine tolle und lustige Beschäftigung für euer Baby, das garantiert ein Lachen entlocken wird. Gut und eingängig eignet sich beispielsweise der “Schotterwagen”-Song.
- Das gute, alte Kuckuck-Spiel macht ebenfalls großen Spaß. Nutzt eure Hände oder ein Tuch. Legt das Tuch auch sanft auf Babys Gesicht und beobachtet, wie es sich eigenständig das Tuch vom Gesichtchen zieht und euch breit angrinst.
Der Besuch beim Kinderarzt oder der Kinderärztin: Die U5
Im sechsten Monat steht auch die nächste große Vorsorgeuntersuchung, die U5, beim Kinderarzt oder bei der Kinderärztin an. Nun wird wieder gemessen und überprüft, ob sich euer Baby altersgerecht entwickelt. Dabei wird das Wachstum dokumentiert, die Organe und Sinnesorgane untersucht, sowie Motorik und Nervensystem gecheckt. Zudem bekommt ihr nun jede Menge Informationen zum Thema Beikosteinführung in Form von Broschüren. Nehmt euch Zeit und lest die Infos in Ruhe durch, um den für euch besten Weg zu finden. Ihr könnt die Gelegenheit auch nutzen, um über die richtige Zahnpflege eures Babys zu sprechen, sollten sich die ersten Zähnchen ankündigen.
Babys 6. Monat: Gebt euch Raum für Selbstfürsorge
Keine Frage: 6 Monate sind ein wichtiger Meilenstein für euer Kind, aber auch für euch als Eltern. Ihr habt euch vermutlich in den letzten Monaten Vollzeit um euer Baby gekümmert und so kann es nun durchaus dazu kommen, dass ihr euch manchmal erschöpft fühlt. Das ist vollkommen normal und ein wichtiges Signal für euch, auch auf euch zu achten und Selbstfürsorge zu betreiben. Versucht euren Bedürfnissen nun wieder etwas mehr Raum zu geben. Die neugewonnene Freiheit ist für euch und euer Seelenheil wichtig, so dass ihr Erschöpfungszuständen vorbeugt und weiterhin fröhlich, gelassen und liebevoll mit eurem Kind agieren könnt. Wir hoffen, wir konnten euch mit diesem Artikel einen fundierten Überblick über Babys 6. Monat geben und ihr fühlt euch durch die Informationen ein wenig gestärkt. Nun auf in den 7. Monat!