8 wichtige Fakten rund um die Geburt
Informiert in die Geburt: 8 wichtige Fakten
Braucht man vor der Geburt einen Einlauf?
In vielen Krankenhäusern wird auch heute noch vor der Geburt vorsorglich ein Einlauf vorgenommen. Dies hat den großen Vorteil, dass du dir später beim Pressen während der Geburt nicht auch noch darüber Gedanken machen musst, dass dir womöglich ein Malheur passiert. Und du wirst während der Presswehen wirklich sehr, sehr stark pressen – ganz so, als hättest du eine Verstopfung. Wenn der Darm nicht leer ist, förderst du den Inhalt durch das Pressen möglicherweise zutage. Dies kannst du mit einem rechtzeitigen Einlauf vermeiden. Das ist unkompliziert und vollkommen schmerzlos.
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Was passiert bei einem Dammriss?
Dass der Damm während der Geburt reißen kann, hast du vermutlich schon gehört. Das ist an sich auch nicht verwunderlich, denn wenn das Köpfchen deines Babys heraustritt, wird die Scheide binnen kürzester Zeit extrem gedehnt. Für den Bereich zwischen After und Scheideneingang – den Damm – bedeutet das eine extreme Belastung, die zum Reißen des Damms führen kann.
Je nach Schwere werden diese Risse in verschiedene Grade eingeteilt: von Grad 1, einem eher kleinen Riss, bis hin zu Grad 4, wobei der gesamte Bereich bis hin zum After reißt. Manchmal reißt das Gewebe auch seitlich ein. Ein größerer Riss muss nach der Entbindung genäht werden, aber keine Sorge: Du spürst weder das Einreißen noch das Nähen. Der Schmerzimpuls des Einreißens geht im Wehen- und Geburtsschmerz unter, sodass du ihn gar nicht wahrnimmst, und das Nähen erfolgt mit örtlicher Betäubung. Wenn es gar nicht anders geht, greift der Arzt oder die Ärztin während der Geburt womöglich auch zum Skalpell, um den Damm mit einem beherzten Schnitt zu entlasten. Denn ein gezielter Schnitt ist allemal besser als ein unkontrollierter Riss.
Es gibt außerdem verschiedene Möglichkeiten, einem Dammriss entgegenzuwirken:
- Damm-Massage: Beginne bereits einige Wochen vor der Geburt damit, den Bereich zwischen Vagina und After regelmäßig mit etwas Öl zu massieren. Bei der Gelegenheit kannst du auch die Scheide sanft und vorsichtig dehnen. Dies ist auch eine tolle Gelegenheit, deinen Partner in den ganzen Prozess einzubeziehen
- Epi-No: Ein Epi-No ist ein aufpumpbarer Ballon, den du ab einigen Wochen vor der Geburt regelmäßig in die Scheide einführst und dabei allmählich den Umfang vergrößerst. Auch dies dient der vorbereitenden Dehnung, wobei sie hier gleichmäßig nach allen Seiten erfolgt, wie es auch das Köpfchen des Neuankömmlings bei der Geburt tun wird.
- Sitzbäder: Regelmäßige Sitzbäder fördern die Durchblutung und sorgen somit für ein stärkeres Bindegewebe. Je nach Vorliebe kannst du dem Wasser Lavendelöl oder Heublumenextrakt hinzufügen, aber allein die Wärme wirkt schon durchblutungsfördernd.
- Gebärposition: In der Rückenlage wird der Damm der stärksten Belastung ausgesetzt. Sprich mit deiner Hebamme über Alternativen wie der Vierfüssler-Posision, der Geburt im Knien oder vielleicht auch einer Wassergeburt.
Diese Liste ist nicht unbedingt vollständig. Sprich in jedem Fall mit deiner Frauenärztin oder deiner Hebamme.
Was passiert nach der Geburt mit deinem Bauch?
Es ist verständlich, wenn du dir wünscht, dass nach der Niederkunft möglichst schnell alles wieder so ist wie vorher, doch das braucht seine Zeit. Beim vorübergehenden Einzug des neuen Erdbewohners wurde nicht nur die Haut stark gedehnt, auch die Gebärmutter hat sich im Laufe der Schwangerschaft um das 20fache vergrößert und muss sich nun erst allmählich zurückbilden. Es hat 9 Monate gedauert, bis das Baby fertig war, nun dauert es weitere 9 Monate, bis sich alles komplett zurückgebildet hat. Das mag im ersten Moment lang erscheinen, aber mit deinem neuen Sonnenschein wirst du dich schon bald erstaunt umdrehen und dich fragen, wo die Zeit geblieben ist.
Tut Stillen weh?
Stillen ist die natürlichste Sache der Welt und sollte daher eigentlich nicht schmerzhaft sein. Dennoch kann gerade die erste Stillzeit dich vor Herausforderungen stellen. So sind etwa die Brustwarzen die Beanspruchung nicht gewohnt und können bei häufigem Stillen womöglich wund werden. Hier gilt es dann, die Anlegeposition deines Babys zu überprüfen und zu schauen, wie dein Baby die Brustwarze erfasst. Es sollte einen Großteil des unteren Brustwarzenhofs im Mund haben. Dabei sollte deine Brustwarze seinen Gaumen berühren und von seiner Zunge von unten sanft umschlossen werden. Es empfiehlt sich auch, verschiedene Stillpositionen auszuprobieren, bis du die gefunden hast, die für dich und dein Baby am besten funktioniert. Wende dich bei starken oder anhaltenden Schmerzen jedoch unbedingt an einen Arzt, eine Hebamme oder eine Stillberaterin.
Gleich am Anfang der Stillzeit kann es zu einem Ziehen im Unterleib kommen. Dies rührt daher, dass das Stillen die Zurückbildung der Gebärmutter unterstützt. Zum Glück ist dieser Vorgang nur von kurzer Dauer.
Was ist der Baby-Blues?
In der Zeit vor der Geburt malst du dir die ersten Tage und Wochen mit dem Baby in den schönsten Farben aus. Doch paradoxerweise fühlen sich viele Mütter nach der Geburt überhaupt nicht glücklich oder gar berauscht. Sie sind vielmehr völlig frustriert, traurig und reizbar. Dies liegt an einem ganz normales Phänomen, das als Baby Blues oder auch Wochenbett-Depression bekannt ist. Nach der Geburt des Babys erlebt die Mutter einen Hormon-Sturz – und die Emotionen stürzen gleich mit. Die Folge sind massive Stimmungsschwankungen, mit denen schlechte Laune und leichte Depressionen einhergehen. Allerdings sollte sich diese Phase nach wenigen Wochen von alleine wieder legen. Dauert sie länger, solltest du mit deinem Arzt sprechen, denn immerhin 10 % aller jungen Mütter leiden nach der Schwangerschaft auch noch längere Zeit an einer Depression.
Was ist mit dem Sex?
Die Vagina wird beim Herauspressen des Babys extrem gedehnt. Aus diesem Grunde machen sich viele Eltern sorgen darüber, wie es künftig um ihr Liebesleben bestellt sein wird. Zum Glück ist diese Sorge unbegründet – auch die Vagina kehrt nach einiger Zeit vollständig in ihren ursprünglichen Zustand zurück. Nach einer Entbindung kann Sex also genauso viel Spaß machen wie vorher. Allerdings kann es sein, dass die Mutter in den ersten Wochen nach der Geburt aufgrund der hormonellen Achterbahnfahrt keine Lust verspürt. Zudem erfordern mögliche Geburtsverletzungen wie ein Dammriss unter Umständen einiges an Zurückhaltung. Auch hier ist etwas Geduld gefragt. Die Zeit heilt alle Wunden. Wäre dies anders, hätten schließlich alle Eltern nur ein Kind – und das ist ja glücklicherweise nicht der Fall.
Welche Rolle spielt der Beckenboden?
Der Beckenboden der Frau wird vor und bei der Geburt extremen Strapazen ausgesetzt und stark in Mitleidenschaft gezogen. Daher ist es dringend zu empfehlen, etwa 4 Wochen nach der Geburt mit einem gezielten Beckenbodentraining zu beginnen, um die Rückbildung der Muskulatur und des Bindegewebes zu unterstützen. Bitte vernachlässige diesen Aspekt nicht, denn ein schwacher Beckenboden kann zu einer dauerhaften Harninkontinenz führen. Am besten ist es auch hier, wenn du diesbezüglich mit deiner Frauenärztin sprichst.
Übrigens ist es völlig normal, dass du in den ersten Wochen nach der Geburt beim Niesen oder Husten ein paar Tropfen Urin verlierst. Für den Übergang kann es also weise sein, immer eine Binde zu tragen.
Wie ist das mit dem Wochenfluss?
Der Wochenfluss hat seinen Namen in Analogie zum Wochenbett und dauert etwa genauso lange: bis ca. 6 Wochen nach der Entbindung.
Es handelt sich dabei um ein blutiges und unangenehm riechendes Wundsekret. Es kommt von der Wunde, die entstand, als sich die Plazenta von der Gebärmutter abgelöst hat. Auch dies ist eine vollkommen natürliche Begleiterscheinung der stattfindenden Regeneration und Heilung.
Mit Schwangerschaft und Geburt warst du physisch und emotional einer absoluten Extremsituation ausgesetzt, die dich bis an deine Belastungsgrenze geführt hat. Dies hat Spuren hinterlassen. Doch dafür hast du einem neuen Menschen das Leben geschenkt, und die unangenehmen Begleiterscheinungen von Geburt und Schwangerschaft gehen zügig zurück und sind schon bald vergessen.
Wir hoffen, dieser Artikel hat dir helfen können, dich mental ein bisschen besser auf die Geburt einzustellen. Wir wollen nichts beschönigen – eine Geburt ist strapaziös. Wenn du aber weißt, was auf dich zukommt, kannst du besser damit umgehen. Es geht dir wie Milliarden von Müttern auf der ganzen Welt und zu allen Zeiten. Und immer wieder hört man von frischgebackenen Müttern, dass sie alle Anstrengungen, Schmerzen und Entbehrungen vergessen hatten, als sie zum ersten Mal das Lächeln auf dem Gesicht ihres Babys sehen durften.
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Übrigens
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