KiSS-Syndrom beim Baby: Symptome, Behandlung & Spätfolgen

Gerade im Zusammenhang mit Schreibabys liest und hört man immer wieder einen Begriff: das KiSS-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine Schiefstellung des Kopfes von Säuglingen. Viele Eltern fragen sich, ob sie ein Schreibaby haben oder ihr Baby vielleicht am KiSS-Syndrom leidet. Wir fassen die Symptome, die Behandlungsmöglichkeiten und mögliche Spätfolgen zusammen. 

Was versteht man unter dem KiSS Syndrom bei Säuglingen?

Die Abkürzung KiSS steht für „ Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung“. Dabei handelt es sich laut Vertretern der Alternativmedizin um eine Bewegungsstörung der oberen Halswirbelsäule.

Sie nimmt ihren Ausgang im Übergangsbereich zwischen der Schädelbasis und dem ersten Halswirbel. Normalerweise läuft die Wirbelsäule gerade durch die Körpermitte – vom Steißbein bis zum Schädel. Säuglinge, die unter dem KiSS-Syndrom leiden, knicken ihren Kopf immer wieder zur Seite oder überstrecken ihn sogar nach hinten (KiSS II).  

In diesem Video findest du weitere interessante Informationen zu dem Thema:

Symptome des KiSS-Syndroms

Nicht jedes Baby, das den Kopf zur Seite dreht, leidet am KiSS-Syndrom. Eltern können oftmals nur schwer erkennen, ob ihr Kind einfach nur zur Seite schaut, oder tatsächlich eine Fehlhaltung der Halswirbel hat. Bevor du einen Kinderarzt aufsuchst, solltest du bei deinem Baby auf folgende Auffälligkeiten achten: 

  • Schiefhaltung des Kopfes; meist wird dadurch eine Seite beim Schlafen bevorzugt
  • Schlafhaltung (wie ein nach hinten durchgebogenes „C“)
  • Kopfhalteschwäche
  • immer gleiche Kopfbewegungen vor dem Einschlafen
  • Asymmetrie der Bewegungen von Armen und Beinen
  • einseitige Haltung des Rumpfes
  • Bewegungen nur über eine Seite (z. B. Drehen)
  • Reifungsprobleme der Hüftgelenke
  • Fehlstellung der Füße
  • abgeflachter Kopf, einseitig oder mittig
  • haarlose Stelle am Hinterkopf (symmetrisch oder asymmetrisch)
  • Gesäßfaltenasymmetrie
  • Schädelasymmetrie am Hinterkopf oder im Gesicht
  • vermehrtes Sabbern, Probleme beim Schlucken, häufiges Erbrechen
  • vermehrtes Schreien im Kinderwagen oder der Babytrage

Betroffene Kinder zeigen eine prägnante Asymmetrie in der Körperhaltung. Manchmal wird dabei nur der Kopf auffallend zu einer Seite geneigt, in anderen Fällen erscheint der ganze Körper asymmetrisch, was sich besonders in Rückenlage zeigt. In einigen Fällen ist sogar das Gesicht von der Asymmetrie betroffen.

Dann kann unter Umständen ein Auge oder eine ganze Gesichtshälfte deutlich kleiner erscheinen. Kinder, die unter dem KiSS-Syndrom leiden, neigen den Kopf weit nach oben und überstrecken sich dadurch oft. Vielen betroffenen Kindern ist es unangenehm, wenn sie angehoben oder umgezogen werden, sie fühlen sich im Kinderwagen oder Autositz sichtlich unwohl und bevorzugen beim Stillen häufig eine Seite. Dieses Unwohlsein bekunden die Babys mit Weinen oder Schreien. 

Allerdings ist der Nachweis des KiSS Syndroms schwierig. Die Diagnose erfolgt zwar durch Abtasten der Kopfgelenke und der Halswirbelsäule, doch häufig sind auch Röntgenaufnahmen erforderlich. Deswegen und weil wissenschaftliche Studien fehlen, wird diese Haltungsstörung bis heute von vielen Schulmedizinern bestritten.



 

Mögliche Ursachen des KiSS-Syndroms

Für das KiSS-Syndrom werden verschiedene Faktoren vor und während der Geburt verantwortlich gemacht. Dazu zählen unter anderem:

  • Vorzeitige oder lang andauernde Wehen
  • Geburt in Steiß- oder Beckenlage
  • Zu wenig Platz im Mutterleib
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • Saugglocken- oder Zangengeburt
  • Geburt per Kaiserschnitt oder Not-Kaiserschnitt
  • Geburtsgewicht von mehr als 4 kg

Oftmals lassen sich diese Faktoren nicht vorbeugen oder vermeiden. Die Geburt ist sowohl für Mütter als auch für Babys eine Ausnahmesituation, die mit großem Stress verbunden ist. Derzeit geht die Forschung davon aus, dass die Fehlstellung des Kopfes und der oberen Halswirbelsäule im Verlauf der Geburt entsteht und sich danach nicht von allein behebt. 

Kritiker wenden allerdings ein, dass Wirbelfehlstellungen nach der Geburt nichts Ungewöhnliches seien und sich im Laufe der Zeit durchaus von allein legen würden.

Welche Spätfolgen drohen bei einem unbehandelten KiSS-Syndrom?

Wird das KiSS-Syndrom nicht erkannt und bleibt unbehandelt, dann kann dies mit zahlreichen Spätfolgen für betroffene Kinder einhergehen. Dazu zählen etwa Funktionsstörungen der Wirbelsäule. Auch Entwicklungsstörungen sind aufgrund der Blockierung nicht auszuschließen. 

Im Kindesalter kommen möglicherweise Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten, wie Dyspraxie und Dysgnosie, hinzu. Viele Kinder zeigen zudem motorische Defizite und die Asymmetrie im Gesicht und am Körper kann sich mit zunehmendem Alter verschlimmern, weil sie sich in vielen Fällen eben doch nicht von allein „zurecht gewachsen“ hat.  

Weitere mögliche Spätfolgen eines unbehandelten KiSS-Syndroms sind Aggressivität, Hyperaktivität, Verhaltensauffälligkeiten und KopfschmerzenGerade bei Jugendlichen, die häufig unter Kopfschmerzen leiden, könnte ein nicht diagnostiziertes KiSS-Syndrom dahinterstecken.  

Darum sind hier Früherkennung und rechtzeitige Behandlung so wichtig.



Sind Schreibabys vielleicht in Wahrheit KiSS-Kinder? 

Die konkreten Ursachen dafür, dass ein Kind zum Schreibaby wird, sind bisher nicht genau geklärt und können vielfältig sein. Ein möglicher Grund kann durchaus das KiSS-Syndrom sein, denn schmerzhafte Fehlstellungen, Verspannungen und frustrierende Bewegungseinschränkungen sind ein absolut plausibler Anlass für lautstarken und andauernden Protest.

Es empfiehlt sich grundsätzlich immer, mögliche Ursachen für das Schreien des Babys kinderärztlich abklären zu lassen. Denn möglicherweise stecken Schmerzen, Verdauungsbeschwerden oder Muskelverspannungen dahinter. Ein unbehandeltes KiSS-Syndrom kann für Babys und Kinder mit großem Stress verbunden sein – habt ihr bei eurem Baby einen Schiefhals entdeckt, dann solltet ihr diesen Verdacht abklären lassen. 

KiSS-Syndrom Typ 1 oder 2? 

Beim KiSS-Syndrom wird zwischen zwei Kategorien unterschieden: Typ 1 und Typ 2. Typ 1 zeichnet sich dadurch aus, dass das Baby eine sogenannte „Bananenhaltung“ einnimmt: Eliegt nicht geradesondern immer leicht gekrümmt da.

Das wiederum führt zu einer asymmetrischen Kopfform, zu Stillproblemen, zu Schlafproblemen und zu ausdauerndem Geschrei. Auffallend ist dabei die einseitige Entwicklungsverzögerung.  

Beim Typ 2 hingegen überstreckt sich das Kind immer wieder nach hinten. Außerdem ist der Hinterkopf leicht abgeflacht. Diese Babys mögen es gar nichtauf dem Bauch zu liegen 

In beiden Fällen ist die Kopfhaltemuskulatur zu schwach ausgeprägt. Die Folge sind schmerzhafte Bewegungseinschränkungen in verschiedene Richtungen. Es gibt auch Kinder, die unter beiden KiSS-Formen leiden 

Welche Therapien & Behandlungsmöglichkeiten gibt es? 

Nach der Diagnose gibt es mehrere Möglichkeiten zur Behandlung des KiSS-Syndroms. Zielführend könnte beispielsweise die Atlastherapie am Kopfgelenk sein, die nur von Ärzten angewendet werden darf. 

Bei ihr werden mit der Kuppe des Mittelfingers kurze Impulse auf die Muskeln und Bänder am Übergang vom Kopf zum Hals ausgeübt. Dabei wird nicht die eigentliche Fehlstellung behandelt, sondern positiv auf die Körper- und Schmerzwahrnehmung eingewirkt. Deswegen gilt sie als besonders sanft und ist perfekt für Babys geeignet.

Auch durch osteopathische und chiropraktische Angebote lassen sich vorhandene Blockaden in den Gelenken der Halswirbel lösen. Daraufhin kann sogar die Symmetrie nach und nach wiederhergestellt werden.  

Auch eine spezielle Krankengymnastik, manuelle Therapie, Physiotherapie oder eine Craniosacral-Therapie kommen für eine erfolgreiche Behandlung infrage.

Experten können dem Baby oftmals schon mit wenigen Handgriffen Erleichterung verschaffen. Bereits nach kurzer Behandlungsdauer werden die Schreiphasen kürzer und die Schlafphasen länger. Die Therapie dauert normalerweise nur wenige Wochen. Je früher betroffene Eltern mit ihrem Baby zu einem Spezialisten gehen, umso schneller können die Beschwerden im Zusammenhang mit dem KiSS-Syndrom gelindert werden. 



Osteopathie für Babys 

Bei Blockaden, Fehlstellungen und Verspannungen hilft möglicherweise auch schon bei Babys ein Termin beim Osteopathen. Bei der Osteopathie werden verschiedene Störungen vorsichtig mit den Händen ertastet und sanft aufgelöst, weswegen diese Methode gerade für Kinder so gut geeignet ist. 

Wie genau das funktioniert, erklärt der Osteopath Ralf Freitag aus Hamburg im folgenden Video.

KiSS-Syndrom: Nicht ganz unumstritten

Viele ausschließlich schulmedizinisch geprägte Ärzte halten das KiSS-Syndrom für eine überflüssige Erfindung, mit der sich viel Geld verdienen lässt. Zwar wird die Problematik, dass aufgrund der starken physischen Belastungen vor und während der Geburt Verformungen und Verschiebungen entstehen können, durchaus gesehen, allerdings wird davon ausgegangen, dass sich diese im Laufe der Zeit von allein erledige.

Zudem führen sie an, dass die Strahlenbelastung durch eine mögliche Röntgenaufnahme dem Kind nicht zuzumuten sei und manuelle Behandlungen der Halswirbel mit erheblichen Risiken einhergingen. Sie stützen sich aber vor allem auf das Argument, dass es an belastbaren wissenschaftlichen Studien fehle. Aus diesem Grund kann es auch sein, dass die Krankenkasse die Kosten für eine Behandlung nicht übernimmt.

Fazit: Behandlung des KiSS-Syndroms kann Beschwerden lindern

Ein gesundes Baby ist für alle Eltern das Wichtigste. Bemerkt ist, dass euer Kind unter Schmerzen leidet und es dafür keine augenscheinliche Ursache gibt, dann könnte ein Besuch beim Osteopathen Aufklärung bieten.

Er kann euer Baby untersuchen und ein mögliches KiSS-Syndrom oftmals mit wenigen Handgriffen diagnostizieren. Dafür ist kein Röntgen notwendig und ihr setzt eurem Baby auch keinen unzumutbaren Stress aus. Eltern, deren Babys aus unerklärlichen Gründen schreien, möchten oftmals nichts unversucht lassen, um ihrem kleinen Schatz zu helfen.

Wägt also ab, ob ein Besuch beim Osteopathen oder Chiropraktiker für euch infrage kommt.

Wofür auch immer ihr euch entscheidet, das ganze Team von swing2sleep wünscht euch und eurem Baby gute Besserung und eine schnelle Linderung aller Beschwerden. 

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In der Federwiege von swing2sleep nimmt eure Baby automatisch eine optimale Liegeposition ein, welche die natürliche Form der Wirbelsäule nach der Geburt unterstützt. Wie in Mamas Bauch ist der Rücken in der swing2sleep rund. Gerade in den ersten Wochen und Monaten ist das die ideale Schlafhaltung für das Baby und fördert einen entspannten und erholsamen Schlaf. 

 


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