Vaterschaftsurlaub 2024 beantragen: Diese Regelungen gelten für Väter nach der Geburt

Der Begriff Vaterschaftsurlaub ist zugegeben ziemlich irreführend. Denn in den meisten Fällen handelt es sich dabei um Elternzeit, die nach der Geburt des Kindes in Anspruch genommen werden kann. Viele werdende Väter kennen sich mit den aktuellen Regelungen jedoch nicht aus.

In diesem Beitrag fassen wir zusammen, was es rund um den Vaterschaftsurlaub zu beachten gibt, wie er beantragt wird und welche Rechte du hast. Gleichzeitig gehen wir auch darauf ein, wie das neue Gesetz ab 2024 den Vaterschaftsurlaub revolutionieren könnte.

Vaterschaftsurlaub beantragen

Definition Vaterschaftsurlaub: Das bedeutet der Begriff

Genau genommen gibt es gar keinen Vaterschaftsurlaub in Deutschland. Es handelt sich dabei vielmehr um einen umgangssprachlichen Begriff, der den Urlaub direkt nach der Geburt eines Babys beschreibt. Eigentlich handelt es sich dabei um Elternzeit – nicht um Sonderurlaub oder eine Freistellung.

Für jedes Kind können Eltern maximal 36 Monate Elternzeit nehmen. Dabei können Mütter und Väter flexibel untereinander aufteilen, wer zu welchem Zeitpunkt Elternzeit beantragt. Es besteht außerdem die Möglichkeit, gleichzeitig oder nacheinander in die Elternzeit zu gehen. Ganz so, wie es eben zu dem jeweiligen Familienmodell passt.

Allerdings müssen 12 Monate der Freistellung in den ersten drei Lebensjahren des Kindes liegen. Die restlichen 24 Monate könnt ihr zwischen dem dritten und dem achten Lebensjahr eures Kindes nehmen – also auch dann, wenn der Sprössling in die Grundschule kommt und hierfür besonders viel Unterstützung benötigt.

In dieser Zeit könnt ihr statt eures Gehaltes das sogenannte Elterngeld beziehen. Die genaue Höhe orientiert sich am zuvor verdienten Gehalt. Ihr bekommt mindestens 300 Euro, maximal 1800 Euro pro Monat. Mehr Infos dazu findet ihr weiter unten in diesem Artikel.

Väter können allerdings jederzeit Vaterschaftsurlaub beantragen, ohne Geld zu beziehen. Das ist aber nur wenig sinnvoll für die meisten Familien, da es dann keinen finanziellen Ausgleich gibt.

Du genießt deinen Vaterschaftsurlaub mit deinem Baby in vollen Zügen? Viele Neugeborene haben nach der Geburt Probleme mit dem Schlafen. Sie werden immer wieder wach, sind unruhig oder klagen über Bauschmerzen. Hast auch du das Gefühl, dass dein Baby Schwierigkeiten beim Schlafen hat, kannst du es in die Federwiege von swing2sleep legen. Dort wird es sanft in den Schlaf gewiegt und entspannt in seinem gemütlichen Nest.

  

Neues Gesetz ab 2024: Vaterschaftsurlaub als Sonderurlaub? 

Für das Jahr 2024 war eine Revolution des Vaterschaftsurlaubs geplant. Die Regierung hat das Familienstartzeitgesetz entwickelt – quasi ein Gesetz zum Vaterschaftsurlaub. Dieses sollte einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub als Sonderurlaub einführen. Väter hätten damit nach der Geburt ihres Kindes zwei Wochen lang ihren regulären Lohn erhalten. 

Diese Gesetzesänderung hätte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich erhöht und sichergestellt, dass auch der zweite Elternteil nach der Geburt ab dem Jahr 2024 bei vollem Lohn für seine Familie hätte da sein können. Sie wurde von Bundesfamilienministerin Lisa Paus erarbeitet, wie der Koalitionsvertrag vorgesehen hat. 

Das geplante Gesetz beruht auf einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 2019, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern soll. Die Mitgliedsstaaten der EU sind verpflichtet, Vätern (oder gleichgestellte zweite Elternteile) einen bezahlten Vaterschaftsurlaub zu ermöglichen. Diese muss mindestens 10 Tage betragen. Da in Deutschland noch kein solches Gesetz gilt und die Regierung damit gegen die EU-Richtlinie verstößt, wurde bereits ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. 

Der Vaterschaftsurlaub als Sonderurlaub steht aktuell allerdings auf der Kippe: Nach dem Aus der Ampel-Regierung ist unklar, ob das Gesetz verabschiedet werden wird. Die kommenden Monate werden zeigen, ob dieses neue Gesetz für Väter tatsächlich noch 2024 in Kraft treten wird. Möglicherweise wird es erst im nächsten Jahr oder im schlimmsten Fall gar nicht verabschiedet. 

Während die Gesetzeslage für Väter 2024 in Deutschland noch unklar ist, gilt für Mütter das Mutterschutzgesetz. Vaterschaftsurlaub beantragen - swing2sleep klärt auf

Wann kann ich Elternzeit bei meinem Arbeitgeber beantragen?

Alle Väter in Deutschland haben Anspruch auf Elternzeit. Jeder werdende Papa kann bei seinem Arbeitgeber den Antrag auf Vaterschaftsurlaub stellen. Dabei musst du nicht zwangsweise mit der Mutter des Kindes in einer Partnerschaft leben oder verheiratet sein.

Wenn du während deines Vaterschaftsurlaubs einen Ausgleich für deinen Lohnausfall beantragen möchtest, kannst du für einen gewissen Zeitraum Elterngeld beziehen. Dafür musst du folgende Kriterien erfüllen:

  • Du bist Arbeitnehmer, ganz egal, ob Vollzeit, Teilzeit oder Minijob.
  • Du arbeitest während deines Vaterschaftsurlaubs nicht oder nur in Teilzeit. Du darfst eine bestimmte Wochenstundenzahl von 32 Stunden bzw. 30 Stunden (falls dein Kind vor dem 1. September 2021 geboren wurde) nicht überschreiten. 
  • Du hast einen Arbeitsvertrag, der nach deutschem Recht geschlossen wurde und/oder du arbeitest in Deutschland. Du musst allerdings nicht in Deutschland leben. 
  • Du lebst gemeinsam mit deinem Nachwuchs in einem Haushalt und übernimmst die Betreuung selbst. 
  • Es handelt sich um dein leibliches Kind oder das leibliche Kind deines/deiner Lebenspartner:in. Du kannst aber auch Vaterschaftsurlaub für dein Adoptivkind beantragen.
  • Auch Selbstständige können während ihres Vaterschaftsurlaubs Elterngeld beziehen. Das berechnet sich nach deinem Gewinn aus dem vorherigen Kalenderjahr. Als Nachweis musst du deine Steuererklärung einreichen. Am besten, du lässt dich hier einmal von der Elterngeldstelle beraten. 

Treffen die obenstehenden Kriterien auf dich zu, dann kannst du bei deinem Arbeitgeber Vaterschaftsurlaub beantragen. Diesen Antrag musst du schriftlich bei deinem Arbeitgeber einreichen. Dabei gilt eine Frist von sieben Wochen vor dem gewünschten Beginn der Elternzeit.

 

Elterngeld bzw. Vaterschaftsurlaub beantragen: So geht’s

Die Elternzeit beantragst du als frisch gebackener Vater bei deinem Arbeitgeber in Form eines formlosen Schreibens. Es muss aus dem Schreiben hervorgehen, wie lange du in Elternzeit gehen möchtest und wann du den Wiedereinstieg in den Beruf planst. 

Damit beide Elternteile in der Zeit nach der Geburt eines Kindes finanziell abgesichert sind, gibt es das staatliche Elterngeld. Dieses kann auch für einen Vaterschaftsurlaub beantragt werden. Dabei gibt es verschiedene Modelle: 

  • Basiselterngeld (kannst du maximal 12 Monate beantragen, mindestens 300 Euro und höchstens 1.800 Euro im Monat)
  • ElterngeldPlus (kannst du insgesamt 28 Monate inklusive Partnerschaftsbonus beantragen, mindestens 150 Euro und maximal 900 Euro im Monat)
  • Partnerschaftsbonus (in Kombination mit dem ElterngeldPlus könntest du mit dem sogenannten Partnerschaftsbonus noch weitere vier Monate Geld erhalten)

Was die drei Modelle voneinander unterscheidet, erklären wir in unserem Artikel Antrag & Berechnung Elterngeld ausführlich. Grundsätzlich kannst du die verschiedenen Modelle für dich und deine Familie individuell miteinander kombinieren.

Das Elterngeld beantragst du nach der Geburt deines Kindes mithilfe eines Formulars bei deiner Elterngeldstelle. Das Formular kannst du online abrufen. Bei den meisten Elterngeldstellen musst du ihn ausdrucken, ausfüllen und postalisch senden. In manchen Bundesländern gibt es aber auch schon komplett digitale Verfahren.

Du benötigst zusätzlich zu dem Antrag noch das genaue Datum der Entbindung sowie einen Nachweis über die Geburt deines Kindes (Geburtsurkunde) sowie etwaige Arbeitsnachweise über die Höhe deines Einkommens. Alle Informationen zum Thema Elterngeld findest du in diesem Artikel

Vaterschaftsurlaub - swing2sleep klärt auf

Gesetzliche Regelungen: Deine Rechte während des Vaterschaftsurlaubs

Während deines Vaterschaftsurlaubs hast du einen besonderen Kündigungsschutz, der etwa zwei Monate vor Beginn deines Vaterschaftsurlaubs beginnt. Zugleich hast du auch weiterhin Urlaubsanspruch in der Elternzeit. Dein Resturlaub verfällt in der Regel nicht.

Du hast die Möglichkeit, deinen Vaterschaftsurlaub zu verlängern – beispielsweise, wenn die Betreuung deines Kindes nach deiner Elternzeit nicht gesichert ist. Wir empfehlen, dass du auch während deiner Elternzeit immer mit deinem Arbeitgeber in Kontakt bleibst. Denn Pläne können sich ändern und eine offene Kommunikation ist in jedem Fall empfehlenswert.

Auch die Berechnung der Rente deines Vaterschaftsurlaubs wird als Kindererziehungszeit berücksichtigt. Aufgepasst: Wenn ihr euch zeitweise gemeinsam um das Kind kümmert, wird der Mutter automatisch die Erziehungszeit zugeordnet. Wenn deine Zeit ebenfalls mitgezählt werden soll, musst du die Rentenversicherung dazu so früh wie möglich informieren. 

Vaterschaftsurlaub und Elternzeit: Leitfaden für die Beantragung

  1. Vereinbare einen Termin mit deinem Arbeitgeber (am besten mit der HR-Abteilung und/oder mit deinem Vorgesetzten). Diesen Termin nutzt du, um deine Vaterschaft zu verkünden.
  2. Bereite dich auf die Besprechung vor und überlege dir bereits vorab, wie lange du Vaterschaftsurlaub nehmen möchtest und wann du den Wiedereinstieg planst. Je konkreter du bist, desto besser kann das Unternehmen planen. 
  3. Wenn es eine erfahrene HR-Abteilung in deinem Unternehmen gibt, können dir die Kollegen möglicherweise auch Hilfestellung bei der Beantragung des Vaterschaftsurlaubs geben. Vielleicht bist du nicht der erste werdende Vater, der Elternzeit beantragen möchte. Geh hier hoffen in die Kommunikation.
  4. Den Vaterschaftsurlaub reichst du mindestens sieben Wochen vor dem errechneten Geburtstermin ein (bzw. 13 Wochen vor Antritt deiner Elternzeit), wenn du diese nach dem dritten Geburtstag deines Sprösslings nehmen möchtest.
  5. Hole dir alle nötigen Informationen zum Thema Vaterschaftsurlaub und Elterngeld ein. Dieser Artikel gibt dir guten Aufschluss. Übrigens: Unsere Eltern Checkliste gibt dir wiederum einen guten Überblick über alle Formulare und Anträge, die du auf dem Zettel haben solltest.
  6. Fülle den Antrag zum Elterngeld bereits vor dem Geburtstermin so weit es geht aus (denn nach der Geburt eures kleinen Wunders steht deine Welt erst einmal Kopf, Formulare und Anträge werden dann zur Nebensache).

Die Formalitäten sind geklärt und du freust dich auf die Ankunft deines Babys? Die letzten Wochen bis zur Geburt kannst du damit verbringen, dich nach einer Wiege für dein Baby umzuschauen. Wirf gerne einen Blick auf die Federwiege von swing2sleep: Sie hilft deinem Baby dabei, leichter in den Schlaf zu finden und besser durchzuschlafen.

Wir wünschen allen Vätern eine wundervolle Zeit.

Jetzt Produkte ansehen