Vater werden - Sie ist schwanger
Die Nachricht über eine bestehende Schwangerschaft setzt unweigerlich Emotionen bei werdenden Vätern und Müttern frei. Die Fragen, das Erleben und auch die Sorgen sind in vielen Punkten dennoch sehr unterschiedlich. Viele Männer wissen nicht: Vater werden – was bedeutet das eigentlich?
Vater werden ist nicht schwer... oder?
Viele Männer sind sich der Tragweite dieser Nachricht am Anfang gar nicht richtig bewusst. Wie auch? Vielleicht hängt es damit zusammen, dass sich für Männer jetzt erst einmal nicht viel verändern wird. Denn zwischen der Information und der tatsächlichen unmittelbaren Auswirkung auf das eigene Leben liegen ja noch ungefähr 9 Monate. Während es für dich also noch recht abstrakt ist, muss sich deine Partnerin schon mit sehr konkreten Veränderungen auseinandersetzen. Ein gemeinsames Gefühl für die bestehende Schwangerschaft zu entwickeln, kann dir als werdender Vater daher sogar schwerfallen, weil die Veränderungen für dich vielleicht noch nicht so richtig nachvollziehbar sind.
Beteiligung an der Schwangerschaft
Du hast naturgemäß eine größere Distanz zum Kind als die Mutter. Doch auch du kannst dich schon früh darum bemühen, diese Distanz zu überbrücken und eine echte Bindung herzustellen. Das geht schon vor der Geburt: Etwa ab dem sechsten Monat kannst du die Bewegungen des Kindes deutlich von außen spüren, wenn du deine Hand auf den Bauch deiner Partnerin legst.
Sprich mit dem ungeborenen Baby, erzähle ihm, was gerade so los ist – wer ist Tabellenführer beim Fußball, was hast du am Tag erlebt oder wie ist das Wetter gerade so. Und keine Scheu: Viel mehr Reaktion als jetzt, wirst du auch nach der Geburt von deinem Baby erst einmal nicht bekommen. Aber: Das Baby kennt dadurch deine Stimme schon sehr gut und ihr legt den Grundstein für eine innige Vater-Kind-Beziehung.
Geh außerdem einfach mit zu den Terminen deiner Partnerin. Das wird nicht nur deiner zukünftigen Beziehung zum Kind guttun, sondern auch der Beziehung zu ihr. Begleite sie beispielsweise zu den Vorsorgeuntersuchungen. Da hast du die Möglichkeit, dein Baby bei den Ultraschalluntersuchungen zu beobachten. Das kann sehr aufschlussreich sein, weil man von außen nicht viel davon erkennt, was im Inneren so passiert. Viele schwangere Frauen haben einen wirklich vollen Terminplan (regelmäßige Frauenarzttermine, Akupunktur, Schwangerschaftsschwimmen oder der Geburtsvorbereitungskurs). Mache einfach bei einigen dieser Programme mit. Such dir aus, was dich persönlich am meisten interessiert, und begleite deine Partnerin. Bringe dich ein, wo du kannst, und halte ihr ansonsten den Rücken frei. Die nächsten 9 Monate steht sie im Mittelpunkt.
Wenn dir diese frühe Kontaktaufnahme mit dem Kind unbehaglich ist, mach dir darüber nicht allzu viele Gedanken. Lass dir davon kein Gefühlschaos bereiten. Du bist und wirst deshalb kein schlechter Vater sein. Dein ungeborenes Kind nimmt dich trotzdem auch schon im Mutterleib wahr.
Frag Papis – der Baby Talk
In diesem Video unterhalten sich Maik Schwede, selbst Vater von drei Kindern, und Moritz Rathjen, zweifacher Papa, über Schwangerschaft und Geburt aus der Sicht des Mannes.
Die drei Phasen einer Schwangerschaft
Männer informieren sich meist anders über die Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Obwohl sie sich im Internet oder in Büchern belesen machen, fühlen sich die meisten werdenden Väter nicht ausreichend auf die Geburt und die Zeit danach vorbereitet. Ein Grund dafür könnte sein, dass Männer sich eher seltener mit ihrer Partnerin, Freunden, Verwandten oder anderen werdenden Vätern über aufkommende Fragen austauschen, als es die werdende Mutter tut. Mit so einem Austausch könnten jedoch auch Männer viel effektiver unbeantwortete Fragen und Bedenken aus dem Weg räumen.
Bei vielen Männern ist heutzutage ja schon der Gedanke an eine Schwangerschaft ihrer Partnerin angstbehaftet. Das ist kaum verwunderlich angesichts der vielen Mythen und düsteren Geschichten, die sich um das Thema ranken. Da werden schwangere Frauen als fremdbestimmte Wesen dargestellt, die nichts anders können als zu futtern, herumzukeifen und den Mann um drei Uhr nachts loszuschicken, irgendwo saure Gurken aufzutreiben. Das ist natürlich Quatsch. Deine Partnerin ist immer noch deine Partnerin, auch wenn sie natürlich eine Menge durchzustehen hat. Ja, sie kann merkwürdige Gelüste entwickeln, ja, die Stimmung kann gewaltig schwanken, aber sie ist immer noch die Frau, die du kennst und liebst. Und sie braucht dich an ihrer Seite. Ihr müsst euren eigenen Weg finden, euren eigenen Stil. Eine Patentlösung gibt es nicht. Wichtig ist die offene und vertrauensvolle Kommunikation miteinander. Vielleicht wirst du dann feststellen, dass sie sie gleichen Sorgen und Ängste beschäftigen wie dich. Das Unbehagen über die steigende Verantwortung und die Angst vor dem Verlust der persönlichen Freiheit betrifft möglicherweise nicht nur dich als werdenden Vater, sondern die Mutter vielleicht genauso.
Orientierungshilfe: Die drei Trimester der Schwangerschaft
Männer wissen oftmals nicht, wie sie sich in der Schwangerschaft verhalten sollen. Da hilft nur eins: als Mann zu wissen, was in der Schwangerschaft auf euch (dich) zukommt. Eine Schwangerschaft verläuft nicht über die ganzen 9 Monate gleich. Meist kann man sie in 3 Phasen oder auch Trimester einteilen, die bei fast jeder Frau mehr oder weniger gleich ablaufen. Das solltest auch du als Mann wissen, um dich darauf einstellen zu können, denn jede Phase stellt dich vor neue Herausforderungen.
Im ersten Trimester der Schwangerschaft hat deine Frau mit der extremen Hormonumstellung zu kämpfen. Das kann starke Gefühlsschwankungen mit sich bringen sowie Müdigkeit, Übelkeit und Unwohlsein.
Gerade in diesem Trimester kann es vorkommen, dass du ungewollt einiges abbekommst oder zurückgewiesen wirst. Nimm es nicht persönlich. Gib deiner Frau Zeit, erst einmal selbst mit der neuen Situation und den ganzen körperlichen Veränderungen klarzukommen.
Im zweiten Trimester sind so gut wie alle hormonellen Veränderungen abgeschlossen. In dieser Zeit hat deine Partnerin auch noch kaum körperliche Beeinträchtigungen. Genießt diese Zeit und nutzt sie zum Schmieden von Zukunftsplänen und um über eure Vorstellungen oder auch über aufkommende Ängste zu sprechen.
Im dritten Trimester beginnt der letzte Abschnitt der Schwangerschaft. Je weiter diese Phase voranschreitet, desto weniger kann es einer von euch erwarten, das Baby aus seinem Körper zu bekommen. In dieser Zeit gilt es besonders, deine Frau so gut es geht im Alltag zu unterstützen, ihr so viele Arbeiten wie möglich abzunehmen (z. B. im Haushalt) und sie mit Massagen zu verwöhnen.
Sex in der Schwangerschaft
Natürlich können sich hormonelle und auch körperliche Veränderungen deiner Partnerin auf euer Sexualleben auswirken. Viele Frauen verspüren im ersten Drittel ihrer Schwangerschaft weniger Verlangen nach körperlicher Nähe und Sex. Auch im letzten Drittel kann die Lust auf Zärtlichkeiten deutlich abnehmen. Doch nicht nur Frauen haben in der Schwangerschaft ein geringeres sexuelles Verlangen – Männer auch. Manche Männer haben Angst, etwas kaputtzumachen, oder nehmen es als „Sex zu dritt wahr“. Solange der Frauenarzt keine Bedenken anmeldet, spricht allerdings nichts dagegen, so lange aktiv im Bett zu bleiben, wie es beiden Lust und Spaß bereitet.
Auch du veränderst dich in der Schwangerschaft
Wenn von Veränderungen in der Schwangerschaft die Rede ist, sind meistens nur die Frauen angesprochen – immerhin tragen sie das Kind in sich und verändern sich am offensichtlichsten. Hierbei werden die Männer oftmals ganz außer acht gelassen. Zu Unrecht.
Auch bei werdenden Vätern verändert sich allerhand, zum Beispiel das Gewicht. Heute weiß man, dass sich der Hormonspiegel auch bei Männern verändert. Das kann sich auf das Essverhalten und den Stoffwechsel auswirken, beeinflusst darüber hinaus allerdings auch das Seelenleben. Ein Gutteil der ausgeschütteten Hormone sind Stresshormone. Dies kann bewirken, dass du chronisch angespannt bist. Auch das könnte ein archaisches Erbe aus der Frühgeschichte der Menschheit sein: In der Schwangerschaft ist die Frau besonders verwundbar und der Mann als Beschützer entsprechend ständig in Alarmbereitschaft.
Dafür sprechen auch weitere Veränderungen. Der Beschützerinstinkt meldet sich deutlich, eine gewisse Sentimentalität macht sich breit und du wirst eine stark selektive Wahrnehmung rund um das Thema Babys und Kinder feststellen.
Fazit
Eine Schwangerschaft verlangt deiner Partnerin eine Menge ab. Dabei solltest du sie natürlich nach Kräften unterstützen. Ihr steht das zusammen durch. Allerdings geht auch in dir eine ganze Menge vor. Und auch das will angesehen und wertgeschätzt werden. Du solltest dein eigenes Gefühlsleben nicht vernachlässigen. Auch das hat seine Berechtigung. Im Idealfall besprichst du das mit deiner Partnerin, aber es mag auch Situationen geben, in denen deine Gedanken und Gefühle beim besten Kumpel besser aufgehoben sind. Gegen die Gewichtszunahme und den Dauerstress hilft im Zweifelsfall Sport.
Wir wünschen dir und deiner Partnerin ein wundervolle inniges, intensives und harmonisches Erleben eurer (!) Schwangerschaft.
Übrigens
Spätestens im dritten Trimester solltet ihr anfangen, euch Gedanken um die Erstausstattung des Babys zu machen, und nach und nach alles besorgen. Da man als werdende Eltern doch schnell dazu verleitet wird, allerhand unnützen Firlefanz für den Neuankömmling anzuschaffen, empfiehlt sich das Erstellen einer Checkliste. So beschränkt ihr euch auf das wirklich Notwendige und werft kein Geld zum Fenster raus.
Eine swing2sleep darf auf dieser Checkliste natürlich nicht fehlen. Um Geld zu sparen, könnt ihr sie auch zu einem attraktiven Preis mieten, doch ihr werdet sie schon bald nicht mehr missen wollen. Selbst unruhige Babys kommen bei den sanften Auf- und Abbewegungen der Federwiege zur Ruhe und dank der behaglichen Enge in der kuscheligen Hängematte fühlt sich euer Kleines geborgen wie in Mamas Bauch. Wenn euer Sonnenschein tagsüber dann friedlich schläft, habt ihr ein bisschen Zeit für euch selbst. Und gerade in der ersten Zeit ist jede Minute wertvoll.