Partnerschaft mit Baby: Wo bleibt die Zweisamkeit?
Sobald der Nachwuchs da ist, wird alles anders – auch die Beziehung. Das Kind steht im Mittelpunkt, eigene Bedürfnisse müssen nun zurückstehen. Doch wenn sich beide Elternteile nahezu ausschließlich auf das Kind konzentrieren, gerät eure Partnerschaft in Gefahr. Plötzlich seid ihr nicht mehr Mann und Frau, sondern Mama und Papa.
Für eine Weile ist das ganz natürlich. Gerade im ersten halben Jahr ist das Kind auf eure volle Aufmerksamkeit und Hingabe angewiesen. Das lässt kaum Raum für irgendetwas anderes. Schnell liegen da jedoch die Nerven blank – insbesondere bei Schreikindern. Dann ist es sinnvoll, sich mit der Betreuung des Kindes abzuwechseln, bevor bei einem Elternteil die Sicherung durchbrennt.
Partnerschaft mit Baby – Aus und vorbei mit Lust und Leidenschaft?
Viel zu oft gehen Beziehungen in die Brüche, weil Eltern sich dermaßen auf ihr Kind fixieren, dass sie nach Jahren feststellen: Eigentlich haben wir außer den Kindern überhaupt keine Gemeinsamkeiten mehr. Schnell sind die Kinder flügge, und spätestens dann wird klar: Das war´s dann wohl. Das liegt aber nicht am Kind, sondern daran, dass Paare oft unvorbereitet an ihre Rolle als Eltern herangehen. Sie mögen sich akribisch auf die Betreuung und die Erziehung des Kindes vorbereitet haben, doch was auf sie als Persönlichkeit und als Paar zukommt, wurde sträflich vernachlässigt. Zwar kann niemand im Detail vorhersehen, wie sich das Leben mit einem Baby wohl gestalten wird. Trotzdem dürfen sich Eltern ruhig von vornherein fest vornehmen, ihre Zweisamkeit nicht völlig aus den Augen zu verlieren. Dafür müssen aber beide etwas tun.
Überhöhte Erwartungshaltung
Viel zu oft haben gerade unerfahrene Eltern eine völlig überzogene Erwartung an sich selbst. Die Mutter will nach möglichst kurzer Zeit wieder zurück in ihren Beruf. Das funktioniert allerdings nur, wenn alles perfekt läuft: Haushalt, Familie, Beruf – alles muss unter einen Hut gebracht werden. Doch dieser Anspruch ist für die meisten Familien kaum zu halten. Ohne Hilfe von außen bleibt zwangsläufig irgendetwas auf der Strecke. Und oft genug ist es die Partnerschaft. Neben der Arbeit, der Betreuung des Kindes und dem Haushalt bleibt einfach kaum noch Kapazität für Romantik, Zweisamkeit, Partnerschaft und tiefe Gespräche. Das beherrschende Thema jeglichen Austauschs sind stattdessen Windeln, Stillen, Schlafen usw.
Idealisierung
Kinderkriegen ist heute längst nicht mehr die Selbstverständlichkeit, die es noch für unsere Großelterngeneration war. Dies hat den Blick auf Schwangerschaft und die Kindererziehung verändert. Daher wird heutzutage alles bis ins kleinste Detail geplant, und wenn der Nachwuchs da ist, dreht sich einfach alles nur noch ums Baby. Das Kind rückt in den Mittelpunkt des Universums von Mutter und Vater. Da die Mutter recht schnell wieder arbeiten möchte, versucht sie, die Zeit mit dem Kind bis dahin so intensiv wie möglich zu verbringen. Bis zu einem gewissen Grad ist das ja auch durchaus gut und richtig.
Problematisch wird es allerdings, wenn die Fixierung überhand nimmt. Dann bleibt nicht nur die Partnerschaft auf der Strecke, auch alte Freundschaften gehen möglicherweise in die Brüche und Hobbys werden vernachlässigt. In den ersten Wochen nach der Geburt ist der gemeinsame Rückzug in die Isolation – quasi in die „Familienhöhle“ – kaum vermeidbar. Ein Neugeborenes braucht seine Eltern uneingeschränkt rund um die Uhr. Doch die kritische Phase ist nach einigen Monaten vorüber. Und dann dürft Ihr als Eltern tatsächlich auch wieder an euch selbst denken, euch wieder als Persönlichkeiten wahrnehmen und verwirklichen – und euch erinnern, dass ihr ein Liebespaar mit einem Bedürfnis nach Intimität seid. Da war doch mal was…
Freiräume schaffen in der Partnerschaft
Deswegen ist es so wichtig, dass Eltern sich Freiräume schaffen. Sobald das Baby ein gewisses Alter erreicht hat, meistens zwischen einem halben und einem Jahr, könnt ihr behutsam beginnen, euch selbst wieder mehr in den Blick zu nehmen. Kinder sollten früh lernen, dass auch ihre Eltern Menschen sind, die ihre eigenen Bedürfnisse haben, und dass die Anliegen der Kinder nicht immer und nicht immer sofort erfüllt werden können. Ihr könnt euer Baby also auch ruhig einmal für eine kurze Zeit in andere Hände abgeben. Je früher ihr damit beginnt, desto einfacher wird es. So wird der Nachwuchs auch an andere Menschen gewöhnt und ist nicht ausschließlich auf ein bis zwei Personen fixiert. Solange ihr auf ein gesundes Maß achtet, hat das im Übrigen nichts mit einem „Abschieben“ oder „Herumreichen“ des Kindes zu tun. Wenn die Großeltern in der Nähe wohnen, spricht nichts dagegen, das Baby einmal die Woche für ein paar Stunden in deren Obhut zu geben. Das ist durchaus auch bei Stillkindern möglich. Dann geht es halt nur für zwei Stunden oder mit einem Fläschchen voll abgepumpter Milch. Sind keine Großeltern greifbar, könnten ihr alternativ über eine Leihoma oder einen Babysitter nachdenken. Am Anfang mag euch so ein Schritt schwerfallen, aber schnell werdet ihr feststellen, wie erleichternd es ist, das Baby in guten Händen zu wissen und einmal für kurze Zeit die Verantwortung abgeben zu dürfen.
Entdeckt euch neu
Nutzt die Freiräume für gemeinsame Stunden. Am Anfang reicht es vielleicht nur für eine schnelle Tasse Kaffee, doch wenn das Kind älter und selbstständiger wird, könnt ihr es vielleicht auch gelegentlich einen ganzen Abend oder über ein Wochenende abgeben. Wenn ihr den Blick für einen Moment nicht auf das Kind, sondern auf eueren Partner richtet, erkennt ihr wieder den Menschen, in den ihr euch verliebt habt. Statt des Rädchens im Beziehungsbetrieb, als den ihr euch zuletzt oft wahrgenommen habt, werdet ihr wieder zu lebenden, denkenden und fühlenden Individuen, die sich entschieden haben, zusammen durchs Leben zu gehen. Wenn ihr euch regelmäßige Zeit zu zweit gönnt und dann auch mal wieder ausgeht, zum Beispiel ins Kino, euer Lieblingsrestaurant oder einen angesagten Club, dann wird es nicht nur wieder knistern zwischen euch – es gibt euch auch Kraft für die nächste turbulente Phase mit Kind und festigt eure Beziehung. Es stärkt euch auch als Team im Babyalltag und schafft vor allem ein noch liebevolleres Umfeld für das Kind. Es mag ein bisschen kniffelig sein, die richtige Balance zu finden, aber ihr habt schon so viel geschafft – das schafft ihr auch!
Fazit
So schön und aufregend es ist, Kinder zu haben: Sie sollten nicht dauerhaft zum Mittelpunkt eures Lebens werden, der alles andere komplett verblassen lässt. Ihr braucht auch Zeit und Aufmerksamkeit für euch selbst – als Individuum und als Paar. Wenn ihr euch gegenseitig nur noch als Eltern seht (und euch möglicherweise sogar gegenseitig nur noch als „Mama“ oder „Papa“ ansprecht) steht ihr vor dem Nichts, wenn die Kinder das Haus verlassen. Im schlimmsten Fall ist es dann zu spät, um sich zu besinnen, was eure Beziehung einmal ausgemacht hat. Schafft euch Räume, in der eure Liebe atmen kann, und konzentriert eure Aufmerksamkeit nach der ersten kritischen Zeit nicht nur allein auf das Kind. So entsteht ein Umfeld, das mit Liebe gesättigt ist. Davon kann nur jeder profitieren – erst recht euer Kind!
Das Team von swing2sleep wünscht euch viele innige Stunden – als Paar und als ganze Familie!
Übrigens
Mit der automatischen Federwiege von swing2sleep könnt ihr auch mitten im Babystress mal tief durchatmen. Das sanfte Auf- und Abwippen der Federwiege und die behagliche Enge versetzen euer Baby zurück in die Geborgenheit des Mutterleibes. So kann es friedlich schlummern – und ihr habt ein bisschen Zeit für euch selbst!